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Sechs OASIS-Komitees sollen SOA-Entwicklung vereinfachen

10.08.2007
Klingt eigentlich wie ein Widerspruch in sich: Die OASIS hat gleich sechs Technical Committees gegründet mit dem Ziel, die Entwicklung von SOA-Applikationen zu vereinfachen.

Die Bemühungen der Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS) konzentrieren sich auf eine Weiterentwicklung der SCA-Spezifikationen (Service Component Architecture). SCA ist eine von Herstellern getriebene Initiative mit einem Modell zur Erstellung von Business-Lösungen mittels Service-Komponenten. Schwerpunkte sind unter anderem Techniken für Service-Komponenten, Zugangsmethoden und Regeln für deklarative Qualities of Service.

Die Arbeit der sechs Komitees wird innerhalb des OASIS-Bereichs Open Composite Service Architecture organisiert; die resultierenden Spezifikationen sollen frei von Lizenzgebühren ("royalty free") bleiben. Jede der sechs Arbeitsgruppen widmet sich einem unterschiedlichen Aspekt von SCA. Das solle kleineren Gruppen oder Mitgliedern mit spezieller Expertise oder Interessen eine effektivere Zusammenarbeit ermöglichen, erklärte die OASIS.

Die OASIS-Sprecherin Carol Geyer hält die kleinteilige Arbeit für sinnvoll. "Sie vereinfachen etwas sehr Kompliziertes, das noch dazu aus sehr unterschiedlichen Komponenten besteht. Sie brauchen BPEL-Experten für die Arbeit am BPEL-Teil, Java-Fachleute für den Java-Teil und so weiter", schrieb Geyer in einer E-Mail. "Leute mit so unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen in ein Komitee zu packen - und Mehrheiten für Meetings und Abstimmungen über Entwürfe zu finden - würde die Dinge verlangsamen. Ich denke, wir kommen viel schneller zu Ergebnissen, wenn die sechs Gruppen parallel arbeiten."

"Diese sechs OASIS SCA TCs wollen die schwierige 'letzte Meile' der Implementierung von SOA-Projekten adressieren", ergänzt James Bryce Clark, OASIS-Director für Standard-Entwicklung, in einer Mitteilung der Organisation.. "Wenn eine Entwicklergruppe zwei bestimmte Services mittels C und BPEL in eine Anwendung komponieren wollen, dann stehen sie vor einigen schwierigen Designentscheidungen. Die SCA TCs planen hierfür praktische Hilfestellung in Form von Language Bindings, einem Policy-Framework und Code-Mustern."

Und zum guten Schluss noch die Komitees im Einzelnen:

  1. SCA-Assembly für die Definition eines Kern-Kompositionsmodells;

  2. SCA-Policy für die Definition eines Policy-Frameworks für SCA und einzelne Richtlinien für Reliable Messaging, Security und Transaction;

  3. SCA-Bindings zur Standardisierung von Bindungen für SCA-Services und Referenzen zu Kommunikationsprotokollen;

  4. SCA-BPEL zur Festlegung, wie die Implementierung von SCA-Komponenten in Web Services Business Process Execution Language geschrieben werden kann;

  5. SCA-C-C++ zur Entwicklung von Spezifikationen, die die Nutzung der Programmiersprachen C und C++ standardisieren, sowie

  6. SCA-J zur Standardisierung der Nutzung von Java-Techniken.

Abgesandte von Herstellern wie Oracle, IBM und Bea Systems arbeiten mit den Komitees zusammen. Die Teilnahme an den Arbeitsgruppen steht im Prinzip allen interessierten Parteien offen. (tc)