Absage an das Gebietsrechenzentrum:

Sechs norddeutsche Kommunen planen Online DV

30.09.1977

BUXTEHUDE (sf) - Einen neuen Weg in der kommunalen Datenverarbeitung planen sechs niedersächsische Kleinstädte zusammen mit einer Kreisbehörde: Statt wie bisher ihre DV im Offline-Betrieb von einem Gebietsrechenzentrum erledigen zu lassen, soll in Kooperation mit der Firma NCR, Augsburg, Online-Verarbeitung eingeführt werden. Jedes Sachgebietsreferat erhielte danach einen eigenen Dialog-Bildschirm, von dem aus jederzeit Zugriff auf die Daten eines zentralen städtischen Rechners bestünde. Diesen Luxus müssen die finanziell ohnehin arg gebeutelten Gemeinden offenbar nicht einmal teuer bezahlen: "Die Online-Lösung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar billiger als das bisherige Verfahren", prophezeit Stadtdirektor Wilhelm Albrecht, Chef der Stadtverwaltung von Buxtehude, die in dem Gemeinschaftsprojekt die Federführung übernommen hat.

Die acht "Bündnispartner" wollen gemeinsam Softwarepakete für die Bereiche Einwohnerwesen, Finanz- und Personalwesen entwickeln. Parallel dazu sollen die jeweiligen Stadtwerke Dialogprogramme für die Gebiete Verbraucherabrechnung, Fibu, Bau- und Auftragsabrechnung mit Materialabrechnung sowie für Lohn- und Gehaltsabrechnung erstellen. Die EDV-Systeme NCR 8250 und NCR 8430 werden jeweils als Zentralrechner eingesetzt.

"Wir wollen ein System erarbeiten das den Online-Anschluß aller Gemeinden ermöglicht, die in unserem Mittelbereich liegen", erklärt Stadtdirektor Albrecht. (In der Bundesraumordnung wird zwischen Ober-, Mittel- und Grundzentren mit jeweils Ober-, Mittel- und Nahbereichen unterscheiden.) Nach dem Zeitplan soll im Oktober 1978 mit der Installierung einer NCR 8430 im Buxtehuder Rathaus der Startschuß für die Online-Datenverarbeitung fallen.