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SEC verklagt Ex-Qwest-CEO Nacchio

16.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wegen Beteiligung an einem "massiven Anleger-Betrug" hat die US-Börsenaufsicht SEC ein Zivilverfahren gegen den ehemaligen Qwest-Chef Joseph Nacchio und zehn weitere frühere Manager des Telecom-Konzerns eingeleitet. Aus Sicht der Behörde haben Nacchio und seine Komplizen zwischen 1999 und 2002 falsche Geschäftszahlen veröffentlicht, um die angespannte finanzielle Situation des Unternehmens zu verschleiern: Nacchio habe ein Klima der Angst geschaffen, so die SEC. Seine Untergebenen seien von ihm massiv unter Druck gesetzt worden, die Finanzziele zu erreichen und die Fusion mit der Telefongesellschaft US West zu sichern. Insgesamt sei es der Company gelungen, die Umsätze durch Scheinbuchungen und Tauschgeschäfte zwischen April 1999 und März 2002 um drei Milliarden Dollar künstlich aufzublähen.

Wegen der unumstößlichen Beweislast hatte Qwest bereits im Oktober vergangenen Jahres einer Strafzahlung in Höhe von 250 Millionen Dollar zugestimmt, ohne jedoch ein Schuldeingeständnis abzugeben. Außerdem hat sich die SEC bereits bei Einleitung des Zivilverfahrens mit vier der elf Angeklagten geeinigt. Neben dem ehemaligen Qwest-CEO soll nun unter anderem noch den beiden früheren Finanzvorständen Robert Woodruff und Robin Szilega, Ex-COO Afshin Mohebbi sowie dem ehemaligen Leiter des Großhandelsgeschäfts, Gregory Casey, der Prozess gemacht werden. (mb)