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SEC startet offizielle Ermittlungen bei EDS

20.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Angaben von Electronic Data Systems (EDS) hat die US-Börsenaufsicht SEC nun offizielle Ermittlungen gegen das Unternehmen aufgenommen. Gegenstand der Untersuchung sind die Ursachen für den Gewinneinbruch des texanischen IT-Dienstleisters im dritten Quartal 2002. Außerdem will sich die SEC Klarheit über die Wetten verschaffen, die EDS auf den eigenen Aktienkurs aufgenommen hatte. Der Outsourcing-Spezialist musste bereits Anfang Oktober bekanntgeben, dass die SEC aufgrund der Vorfälle eine informelle Prüfung gestartet habe.

EDS hatte Mitte September 2002 davor gewarnt, dass der Profit im dritten Quartal rund 80 Prozent unter den im Juli prognostizierten 374 Millionen Dollar ausfallen werde - ein auffallend hoher Rückgang in einem Segment mit Langzeitverträgen und entsprechend leicht kalkulierbaren Einnahmen (Computerwoche online berichtete). Kurz darauf gab der Konzern Schuldverschreibungen in Höhe von 225 Millionen Dollar aus, um Verträge über den Kauf von 3,7 Millionen eigenen Anteilen zum Preis von über 60 Dollar je Aktie aufzulösen. Nach eigenen Angaben hatte das Unternehmen im Dezember 2001 dieses Derivate-Geschäft abgeschlossen, um die Kosten für Aktienoptionsprogramme zu senken und gleichzeitig den Cash-flow aufzubessern. Dabei wetteten die Texaner auf einen steigenden Kurs der eigenen Aktie. Da der Wert des Papiers jedoch drastisch fiel, sah sich EDS letztendlich

gezwungen, die Verträge aufzulösen, um größere Schäden zu vermeiden.

Die Texaner kündigten an, auch weiterhin mit der Börsenaufsicht zusammenzuarbeiten. Man sei sich nach wie vor keiner Schuld bewusst, so das Unternehmen. (mb)