Sparmaßnahmen

Seagate kürzt die Manager-Gehälter

15.01.2009
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Unter der neuen Ägide von Stephen Luczo kürzt der Festplattenriese Seagate Technology gleich einmal die Gehälter seiner Führungskräfte um zehn bis 25 Prozent.

Seagate gab überdies Details zum geplanten Stellenabbau bekannt. Zunächst werden 2950 Mitarbeiter entlassen, das entspricht sechs Prozent der weltweiten Belegschaft. Seagate will seine Kosten um etwa 180 Millionen Dollar jährlich senken.

Vor zwei Tagen hatte das Unternehmen überraschend angekündigt, dass der bisherige Chairman Luczo Bill Watkins als CEO ablöst. Keiner der beiden Manager hat dazu bislang eine Stellungnahme abgegeben, und Seagate hat nur wenige Details zu den Hintergründen des Stühlerückens mitgeteilt.

Eine Sprecher sagte nun zumindest laut "Wall Street Journal", Seagate sei bei der Einführung neuer Technologie, beispielsweise zur Erhöhung der Kapazität seiner Laufwerke, hinter einige Wettbewerber zurückgefallen. "Das ist ein Execution-Problem, das wir erkannt und diskutiert haben und nun beseitigen", so der Sprecher.

Eine Ursache der Verzögerungen könnte nach Einschätzung des Needham-Analysten Richard Kugele die Tatsache sein, dass Seagate einen Mangement-Wasserkopf mit jeder Menge Führungskräften mit Rängen ab Vice President aufwärts hat. "Man konnte da nichts hinkriegen, ohne mit einem Dutzend Leuten zu sprechen, und alle waren Vice Presidents", lästert der Experte.

Kugele geht davon aus, dass Luczo, der Seagate in der Vergangenheit bereits einmal restrukturiert hatte, vom Verwaltungsrat als der geeignetere Mann angesehen wurde, um Seagate wieder auf Kurs zu bringen, die Management-Kosten zu senken und die Einführung neuer Produkte zu beschleunigen.