Betriebssystem soll außen vor bleiben

SCO vor Kooperation mit USL bei Entwicklungswerkzeugen

04.09.1992

MÜNCHEN (CW) - Als haltlos bezeichnet Jesse Young, Deutschland-Geschäftsführer des PC-Unix-Marktfürhers Santa Cruz Operation (SCO), Gerüchte, wonach sein Unternehmen auf Unix V.4 umsteigen wolle. SCO ist der einzige Anbieter von Rang, der auf die Verwendung des nicht mehr dem Stand der Technik entsprechenden Unix der Version V.3.2 beharrt.

Kolportiert werden die Gerüchte von einer Neuorientierung bei SCO vom britischen Branchendienst "Computegram". Unter Berufung auf Informanten aus der "höchsten Management-Ebene von SCO" meldet das Blatt, daß das Unternehmen die "bittere Pille geschluckt" habe und nun mit dem Unix-Eigner Unix System Laboratories (USL) über den Preis für die Unix-V.4.-Lizenzen verhandle.

Von derartigen Verhandlungen ist Young eigenen Angaben zufolge nichts bekannt. Nach seinen Informationen bleibt es dabei, daß auch die nächste Version der Betriebssystem-Umgebung Open Desktop auf Unix V.3.2 beruht.

Der SCO-Geschäftsführer vermutet, daß das Gerücht entstanden sei, weil SCO seit einiger Zeit mit dem Unix-Lizenzgeber verhandle. Dabei gehe es jedoch nicht um das Betriebssystem. Vielmehr soll die USL als Lieferant von Entwicklungswerkzeugen für künftige Versionen von SCO Unix, Open Desktop und der objektorientierten Programmiersprache SCO C + + gewonnen werden.