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SCO verschickt neue Drohbriefe

22.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hunderte von Unternehmenskunden der SCO Group sowie etlichen von deren rund 6000 Unix-Lizenznehmern flattern dieser Tage neue Drohbriefe des Herstellers im Kampf gegen den Unternehmenseinsatz von Linux auf den Tisch. Die Schreiben datieren US-Presseberichten zufolge vom vergangenen Freitag und sind unterzeichnet von SCOs Generaljustiziar Ryan Tibbits. Genannt werden darin unter anderem 65 Linux-Dateien, die angeblich eins zu eins aus dem aus Sicht von SCO Copyright-geschützten System-V-Quellcode in das Open-Source-Betriebssystem übernommen wurden (hierbei geht es vor allem um Application Binary Interfaces, Schnittstellen zwischen Anwendungssoftware und Betriebssystem).

Von reinen Anwendern verlangt SCO erneut, dass sie eine Intellectual-Property-Lizenz für ihre Linux-Nutzung erwerben. Die Unix-Lizenznehmer sollen schriftlich versichern, dass keiner ihrer Mitarbeiter oder Vertragspartner Unix-Sourcen an Linux weitergereicht hat. Im Ton gibt sich SCO hart, aber verhandlungsbereit. "Sobald Sie unsere Position zur Kenntnis genommen haben", heißt es, "werden wir gern Ihre weiteren Optionen mit Ihnen diskutieren und Ihnen bei der Lösung des Problems behilflich sein." (tc)