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SCO senkt Verlust und Umsatz

02.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die SCO Group konnte ihre Verluste im zweiten Geschäftsquartal 2004/05 (Ende: 30. April) dank des Wegfalls von Sonderaufwendungen drastisch reduzieren. Wie die Unix-Company mitteilte, schrumpfte das Nettodefizit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 14,7 Millionen auf zwei Millionen Dollar oder elf Cent je Aktie. Im Vergleichsquartal 2004 wurde das Ergebnis allerdings von Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen belastet. Zudem erzielte die in Lindon, Utah, ansässige Firma im aktuellen Berichtszeitraum Sondererlöse von 779.000 Dollar aus dem Verkauf von Trolltech-Anteilen; die Gerichtskosten im Zusammenhang mit den laufenden Rechtsstreit gegen IBM und andere Unternehmen fielen um 400.000 Dollar niedriger als geplant aus.

Der Umsatz von SCO ging dagegen weiter von 10,1 Millionen auf 9,3 Millionen Dollar zurück. Wie das Unternehmen mitteilte, sanken die Einnahmen der Unix-Sparte wegen des gestiegenen Wettbewerbsdrucks von 8,4 Millionen auf 7,8 Millionen Dollar. SCO-Chef Darl McBride hofft jedoch, dass die Geschäfte mit dem Ende Juni erscheinenden Update "OpenServer6" wieder anziehen. Auch der Durchbruch im anderen Geschäftsbereich, der Lizenzierungsinitiative SCOsource, steht noch aus; hier stiegen die Erlöse von 11.000 auf 30.000 Euro.

Das Unternehmen hatte den Geschäftsbereich Ende Januar 2003 gegründet, um seine angeblichen Rechte an Unix zu schützen und von Linux-Nutzern Lizenzerlöse einzufordern. Nach Anfangserfolgen - bedingt durch große Einzahlungen von Microsoft und Sun - sind die Zahlungseingänge in dem Bereich aber deutlich zurückgegangen.

Nach Darstellung von CEO McBride erzielte SCO in einem der laufenden Gerichtsverfahren einen Teilsieg. Man habe entdeckt, dass der Autozulieferer Autozone bei der Migration auf Red Hat Linux SCO-Code in seine Programme kopiert habe, erklärte der Firmenchef. Das Verfahren ruht allerdings, bis der weitaus größere Rechstreit gegen IBM entschieden ist. (mb)