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SCO-Manager stoßen im großen Stil Aktien ab

14.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dem Management der SCO Group ist offenbar der Spatz in der Hand lieber als die Taube auf dem Dach: Wie bekannt wurde, begann der SCO-Finanzchef Robert Bench bereits vier Tage nach Einreichung der Milliardenklage gegen IBM (Computerwoche online berichtete) damit, erste Aktien abzustoßen. Seit damals hat die Chefetage der Softwareschmiede US-Medienberichten zufolge insgesamt 119.000 Aktienanteile im Wert von 1,2 Millionen Dollar veräußert.

Das ehemals als Caldera firmierende Unternehmen beschuldigt IBM, es habe unter anderem Unix-Code aus dem geistigen Eigentum von SCO der Linux-Community überlassen und einen gemeinsamen Entwicklungsvertrag gebrochen. Als Entschädigung fordert die Company drei Milliarden Dollar Schadenersatz. Nach dem Bekanntwerden der Klage war der Aktienkurs von SCO auf das Vierfache angestiegen.

SCO weist jeden Zusammenhang zwischen den Aktienverkäufen und der Lizenzrechtsklage zurück. So erklärte ein Unternehmenssprecher, der weitaus größte Teil der Aktien sei im Rahmen eines Programms der US-Börsenaufsicht SEC veräußert worden, berichtet der Brancheninformationsdienst "Computerwire". Um Insider-Geschäften vorzubeugen, wird dabei eine bestimmte Anzahl von Anteilen zu einem bereits früher festgelegten Termin auf den Markt gebracht, unabhängig davon, wie hoch der Kurs ist. (mb)