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SCO bringt Version 6 von Open Server

23.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die SCO Group Inc. hat ein neues Haupt-Release ihres Unix-Derivats freigegeben. "Open Server 6" war seit drei Jahren in Entwicklung und wird seit einem Jahr in einer Betaversion bei Kunden getestet. Eigentlich hätte das neue Betriebssystem schon im ersten Quartal dieses Jahres herauskommen sollen. Version 6 unterstützt Dateien bis zu einer Größe von 1 TB und erlaubt die Adressierung von 64 statt bisher 4 GB Hauptspeicher. Nach Angaben von SCO läuft Open Server 6 zwei- bis dreimal schneller als die Vorgängerversion 5.0.7.

SCO-Kunden dürften allerdings Bedenken haben, ob ihr Lieferant noch lange am Markt bestehen kann. Die teuren Gerichtsverfahren gegen IBM, Novell und Red Hat zehren am Betriebskapital von SCO. Das Unternehmen verfügte am 30. April dieses Jahres noch über 14,2 Millionen Dollar flüssige Mittel. In den sechs Monaten zuvor hatte es 17,7 Millionen Dollar verbraucht.

Daher überrascht es nicht, dass SCO-Chef Darl McBride bei der Vorstellung von Open Server 6 im New Yorker "Yankee Stadium" mit einer Baseball-Methapher Bedenken hinsichtlich der Überlebensfähigkeit seines Unternehmens zu zerstreuen versuchte: "Manche Leute sagen: Ihr seid am Boden, ihr kommt nicht mehr hoch. Denen antworte ich: Habt ihr das Spiel gestern Abend hier im Yankee-Stadion gesehen?" Die New Yorker Yankees hatten am Vorabend der SCO-Vorstellung nach acht Punkten Rückstand das Spiel gegen die Devil Rays aus Tampa Bay noch zu einem 20 : 11 gedreht. Pech für McBride: Am Abend nach der SCO-Vorstellung verloren die Yankees das Rückspiel mit 3 : 5. (ls)