Konferenz des Supply Chain Council

SCM-Richtlinien nur zögerlich umgesetzt

28.04.2000
MÜNCHEN (IDG) - Auf einer US-Konferenz des Supply Chain Council beklagten Vertreter der Non-Profit-Organisation den zögerlichen Einsatz der vom Gremium verabschiedeten SCM-Richtlinien und -Benchmarks.

Drei Jahre nach der Gründung des Supply Chain Council durch eine Gruppe von Anwendern, Beratungsunternehmen und IT-Händlern zieht die Vereinigung ein zwiespältiges Resümee: Zwar habe die Non-Profit-Organisation inzwischen mehr als 650 Mitglieder, die Zahl der Unternehmen, welche die vom Council erarbeiteten Richtlinien zur Implementierung von Supply-Chain-Management-(SCM-)Lösungen erfolgreich umgesetzt haben, sei aber noch sehr klein, so Bill Hakanson, Geschäftsführer der in Pittsburgh ansässigen Gruppe. Inzwischen haben immerhin rund 150 Firmen Angestellte zu Workshops entsandt, wie viele dieser Unternehmen die Richtlinien auch umsetzen, ist allerdings unklar. Immerhin werden diese von Schwergewichten wie General Motors, BP Amoco, Dow Corning und Daimler-Chrysler als Bestandteil ihrer eigenen SCM-Projekte genutzt.

Das vom Supply Chain Council erarbeitete Supply-Chain-Operations-Reference-(Scor-)Modell umfasst eine Reihe von Tests zur Einschätzung der Leistung vorhandener Systeme sowie die Beschreibung geeigneter Geschäftsprozesse. Unternehmen sollen damit in die Lage versetzt werden, ihre SCM-Aktivitäten kritisch zu überprüfen, um in der Folge bessere Ansätze entwickeln zu können. Die Initiativen zielen dabei auf die Reduzierung der Kosten und Verbesserungen im Auslieferungsbereich.

Ken Evans, Projektleiter in BP Amocos Petrochemie-Bereich, bestätigte den Scor-Richtlinien, dass sie ihm gezeigt hätten, in welche Richtung geplant werden müsse. Allerdings sieht Evans auch einige Schwächen: So seien die Vorschläge für entsprechende Geschäftsprozesse wohl hauptsächlich von SCM-Anbietern entwickelt worden und gingen zu wenig in die Tiefe beziehungsweise berücksichtigten die Logistikprozesse der einzelnen Branchen nicht genug.