SCM-Lösungen im Vergleich

16.12.2005
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

IFS Applications

Der schwedische ERP-Hersteller IFS mit deutschem Hauptsitz in Erlangen vermarktet Planungskomponenten als Teil der eigenen ERP-Suite IFS Applications, aber auch als Ergänzung zu ERP-Backbones von SSA Global (das vormalige "Baan ERP") und SAP. Das System arbeitet bei der Lang- und Mittelfristplanung nach dem Prinzip von MRP II (siehe Glossar), bei der Kurzfristplanung gemäß APS.

Die kurzfristige Planung macht einen guten Eindruck. Die Mittelfristplanung halten die Barc-Experten hingegen für "ausbaufähig", weil die Schweden auf die nicht mehr ganz zeitgemäße Sukzessivplanung setzen.

Glossar

  • APS: Advanced Planning & Scheduling werden mit ERP-Systemen verbunden und ersetzen deren Planungskomponenten. Im Gegensatz zu Produktionsplanungs- und -steuerungssystemen (PPS) gestatten sie eine simultane Planung von Material- und Kapazitätsbedarf. Sie bedienen sich hierzu hauptspeicherresidenter Datenmodelle und spezieller Planungsalgorithmen.

  • CTP: Capable to Promise prüft, ob für eine Kundenauftragsanfrage ein bestimmter Termin bestätigt beziehungsweise welcher früheste Liefertermin verbindlich zusagt werden kann.

  • Echtzeit: Steht streng genommen für ein deterministisches Antwortzeitverwalten eines IT-Systems. Wird in der Softwareindustrie oft mit raschen Antwortzeiten sowie Batch-freier Datenverarbeitung gleichgesetzt.

  • ERP II: Ein von Gartner definierter Begriff für Web-zentrierte, auf Integrationsbelange ausgerichtete Architekturen von ERP-Programmen, die auf die monolithischen Systemumgebungen folgen. Hierbei geht es darum, über Unternehmensgrenzen hinweg Prozesse zu steuern, etwa die Lieferkette.

  • Kanban: Dies ist eine Methode der Produktionsablaufsteuerung nach dem Hol- beziehungsweise Zurufprinzip und orientiert sich ausschließlich am Bedarf einer verbrauchenden Stelle im Fertigungsablauf. Sie wird vor allem in der Automobilfertigung betrieben.

  • MRP II: Manufacturing Requirements Planning plant Ressourcen unter Berücksichtigung des Produktionsplanungsprogramms. Durch Stücklistenauflösung ermitteln solche Lösungen den Nettobedarf (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe), gleichen Warenbestände ab und lasten Aufträge auf Maschinen ein. Im Gegensatz zu APS wird sukzessive disponiert und danach kapazitiv geplant.

  • Scheduling: Angelsächsische Bezeichnung für die Feinplanung in der Produktion.

  • Vendor-managed Inventory: Lieferanten sind für die Bestandsführung beim Kunden verantwortlich und übernehmen die Warendisposition. Der Kunde gewährt ihnen hierzu Einblick in seine Bedarfe und Bestände sowie Absatzzahlen.

  • What-if-Szenarien: Simulation der Auswirkungen von Entscheidungen innerhalb einer Software. Solche Methoden helfen dem Anwender, Alternativen zum Beispiel für die Beschaffung von Waren oder die Planung von Fertigungsvorgängen durchzuspielen.