Studie: Win XP beliebt, aber ohne Zukunft

Schwerer Abschied von XP

16.11.2010
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Anzeige  Nach einer Studie des Marktforschungsinstituts Dimensional Research will etwa jedes zweite Unternehmen Windows XP behalten, obwohl der Support im Frühjahr 2014 durch Microsoft eingestellt wird. Trotzdem wollen die Unternehmen nicht unendlich bei XP bleiben.
Dimensional-Research-Mitarbeiterin Diane Hagglund sagt, dass viele IT-Abteilungen XP schlicht "sehr gut" finden, langfristig aber niemand um einen Wechsel umhin komme. Foto: Dimensional Research
Dimensional-Research-Mitarbeiterin Diane Hagglund sagt, dass viele IT-Abteilungen XP schlicht "sehr gut" finden, langfristig aber niemand um einen Wechsel umhin komme. Foto: Dimensional Research
Foto: Dimensional Research

Trotz Windows 7 ist XP in den IT-Abteilungen vieler Unternehmen weiterhin sehr beliebt - egal ob bei groß oder klein. Wie eine Studie der Marktforscher von Dimensional Research zeigte, wollen 48 Prozent der Unternehmen, die derzeit XP nutzen, auch nach dem Supportende im April 2014 weiter auf das alte Windows XP setzen. 47 Prozent hingegen möchten der Umfrage nach vorzeitig auf eine neuere Windows-Version umsteigen. Das US-Marktforschungsunternehmen hat rund 950 IT-Verantwortliche von US-Unternehmen, die noch Windows XP einsetzen, dazu befragt, wann sie auf ein anderes Betriebssystem wechseln werden.

Als Grund für das Festhalten an XP zeigte sich in der Studie, dass viele IT-Abteilungen von der Qualität des Betriebssystems überzeugt sind und an der gut funktionierenden Software nichts ändern wollen. Generell würden aber auch die befragten Unternehmen nicht ewig an XP festhalten wollen - trotz anderslautender Angaben der Administratoren, sagen die Verfasser der Studie.

Stattdessen sei häufig innerhalb von sechs Monaten bis einem Jahr nach Auslaufen des Supports mit einem schnellen Upgrade zu rechnen. Dies wird vor allem deshalb vermutet, weil es nach Supportende keine Security-Patches mehr geben wird und die Bedrohungslage zunehmend schlechter werde. Die Studie geht denn auch davon aus, dass genau dies die größten XP-Liebhaber in spätestens vier Jahren zu einem schnellen Umdenken bewegen wird.

Bei den Unternehmen, die die Win 7 Migration gerade angehen, verläuft die Umstellung laut Studie häufig problemlos. Sechs Prozent der von Dimensional Research befragten IT-Profis gaben an, dass ihre Firmen bereits vollständig gewechselt sind. 38 Prozent sagten, dass die Umstellung derzeit bereits in vollem Gange sei. Auch eine Symantec-Studie zeigte, dass die meisten IT-Verantwortlichen mit der Win 7 Umstellung zufrieden sind.