Militärprozess

Schwere Vorwürfe gegen Wikileaks-Informanten Manning

04.06.2013
Zu Beginn des Prozesses gegen den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning hat die Staatsanwaltschaft schwere Vorwürfe gegen den 25-Jährigen erhoben.

Der US-Obergefreite habe systematisch militärische Informationen gesammelt und über das Internet dem Feind zugespielt. Zudem habe er mit dem Wikileaks-Gründer Julian Assange direkten Kontakt gehabt. Die Verteidigung dagegen brachte am Montag vor einem Militärgericht in den USA vor, Manning sei "jung und naiv" gewesen. Er habe die Informationen seinerzeit als Soldat im Irak gesammelt, weil er meinte, dies alles müsse an die Öffentlichkeit kommen. Er habe aber keine schlechten Absichten gehabt.

Manning wird unter anderem "Unterstützung des Feindes" vorgeworfen. Er hatte bereits vor Prozessbeginn gestanden, er habe während seiner Stationierung im Irak Hunderttausende vertrauliche Dokumente aus der US-Geheimdienst-Datenbank der Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt.

Die Veröffentlichungen hatten schreckliche Details der Kriege im Irak und in Afghanistan dokumentiert sowie Greueltaten gezeigt. Die Veröffentlichung der Dokumente machte 2010 weltweit Schlagzeilen. (dpa/tc)