MDT im Steuerbüro:

"Schwellenangst überwinden"

06.08.1976

MÜNCHEN - "Es wäre gut, wenn die mittlere Datentechnik mehr als

bisher Eingang in unsere Büros finden würde", berichtet Helmut Vianden, Steuerberater in Alfter bei Bonn. Die Umstellung der Buchhaltung auf MDT im August 1975 hat er noch nicht: bereut: "Vom Programm und von der Maschine her hat alles von Anfang an sehr gut geklappt", schwärmt Vianden.

Eingesetzt werden im Hause Vianden - einem Steuerbüro mit 35 Mitarbeitern - drei gekaufte Anlagen des Systems 9 von Taylorix, über die Lohnbuchhaltung, Finanzbuchhaltung und externe Betriebsvergleiche abgewickelt werden.

Mittelpunkt Mandant

Mittelpunkt der von Helmut Vianden verwendeten Software ist das Programmpaket "Mandant 40", das von Taylorix speziell für Steuerberater entwickelt wurde. Es gestattet dem Anwender durch seinen Baustein-Charakter, nur die für ihn wichtigen Module auszuwählen, um so eine günstige Kombination von Wirtschaftlichkeit und Rationalisierung zu erreichen.

Vor allem die Tagfertigkeit der Buchhaltung war es, die Helmut Vianden durch den Einsatz der MTD-Anlagen anstrebte: "Früher erledigten wir in unserem Haus ausschließlich die Finanzbuchhaltung, und zwar über Lochstreifen. Diese schickten wir zur Auswertung ans Taylorix-Rechenzentrum - nach ungefähr einer Woche erhielten wir die Ergebnisse in Listenform zugesandt. Oft wußten dann die Mitarbeiter, die die Unterlagen vor einer Woche bearbeitet hatten, nicht mehr Bescheid", erinnert sich der Steuerexperte. "Auch die Kontenpflege war im Gegensatz zu heute äußerst schwierig."

Kontier-Spezialisten

Umstellungsschwierigkeiten gab es im Alfterer Steuerbüro nur in bezug auf die Bedienung der MDT-Anlagen. Dazu Helmut Vianden: "Wir hatten zunächst geplant, daß die Mitarbeiter, die bis dahin in der Buchhaltung tätig waren, auch mit den Rechnern arbeiten sollten. Das habe sich jedoch als unzweckmäßig erwiesen, weil bei der Vielzahl der Mitarbeiter der einzelne keine Routine in der Bedienung bekam: "Deshalb mußten wir Datentypistinnen einstellen und zusätzlich Fachgehilfinnen, die sich ausschließlich mit der Kontierung und der Beurteilung der Belege beschäftigen."

Daß viele seiner Berufskollegen den Schritt zur Mittleren Datentechnik noch nicht gewagt haben, führt Helmut Vianden hauptsächlich auf befürchtete Unstellungschwierigkeiten zurück, die aber - und das habe das Alfterer Beispiel gezeigt - "minimal sein könnn".

Demo für Zauderer

Vianden fährt deshalb des öfteren interessierten Berufskollegen, seine rechnerunterstützte Buchhaltung vor: "Anfangs kamen sie sehr zögernd, doch als sie dann sahen, was sich tut, waren sie hell begeistert." Leider stellten sich häufig nach einigen Tagen wieder Zweifel ein. "Man muß einfach die Schwelle überwinden können", rät der Alfterer Steuerberater zögernden K(...) legen.

Helmut Vianden steht heute um so mehr hinter seiner Entscheidung, als er doch dadurch unverhofft zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen hat: Neben seiner eigenen Buchhaltung laufen inzwischen MDT-Anlagen die Buchhaltung mehrerer seiner Kunden, wodurch die Rechner voll ausgelastet werden.