Der frühere Geschäftsleiter der Julius-Bär-Filiale auf den Cayman Islands hatte geheime Bankdaten weitergegeben. Das Gericht in Zürich sprach den Angeklagten am Mittwoch neben der Verletzung des Bankgeheimnisses auch der versuchten Nötigung und Drohung für schuldig.
Der Angeklagte war geständig, geheime Kundendaten an Steuerbehörden und die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergegeben zu haben. Er sieht sich selber als Informant der Öffentlichkeit ("Whistle Blower"), der Missbräuche im Offshore-Geschäft aufdecken wollte. Die Geldstrafe beträgt 7200 Franken (etwa 5600 Euro) und die Bewährungsfrist zwei Jahre. Das Gericht bewertete es als schwer, dass Elmer gegen einen Bankangestellten eine Todesdrohung ausgesprochen haben soll.
Am Montag hatte Elmer, der in der Schweiz bereits 30 Tage im Gefängnis saß, der Enthüllungsplattform Wikileaks Tausende über Jahre gesammelte Daten von mutmaßlichen Steuerbetrügern zur Auswertung und Veröffentlichung übergeben. Der Gründer der Enthüllungsseite, Julian Assange, nahm die Dateien entgegen. Sie sollen nun geprüft werden. Elmer hatte angekündigt, zunächst keine Namen von Firmen oder Personen bekanntgeben zu wollen. (dpa/tc)