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Schweizer Ascom entlässt 40 Prozent

17.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Telekommunikations-Krise und kein Ende: Der Schweizer TK-Ausrüster Ascom hat am vergangenen Freitag eine umfassende Restrukturierung angekündigt. Das Unternehmen will einige investitionslastige Bereiche loswerden und sich auf Nischenmärkte konzentrieren. Im Zuge der Neuausrichtung werde die Belegschaft um 40 Prozent auf 6000 Mitarbeiter verringert und der Jahresumsatz auf gut 1,5 Milliarden Schweizer Franken oder umgerechnet eine Milliarde Euro halbiert, so CEO (Chief Executive Officer) Urs Fischer.

Ascom hatte im Geschäftsjahr 2001 auf Basis von 3,14 Milliarden Schweizer Franken Umsatz einen Nettoverlust von 396 Millionen Franken ausgewiesen. Die nun angekündigte Restrukturierung ist bereits die zweite binnen Jahresfrist. Fischer wollte für das laufende Geschäftsjahr keine Gewinnprognose abgeben. Er kündigte aber an, die operative Marge in den verbleibenden Bereichen - Netzintegration, Sicherheitslösungen, Transport und Wireless - sollte zwischen acht und 15 Prozent nach zuletzt ein bis sieben Prozent liegen.

Credit Suisse First Boston hatte kürzlich die Ascom-Anleihen auf "Junk" zurückgestuft. Das schuldenbelastete Unternehmen litt an der Börse zudem unter dem Rücktritt von Chairman Fred Ruessli im vergangenen April und dem Scheitern seiner Powerline-Projekte. Die Aktie des Unternehmens hat seit ihrem 52-Wochen-Hoch von 100,5 Franken vor einem Jahr rund 87 Prozent an Wert verloren. Nach der aktuellen Ankündigung legte das Ascom-Papier in Zürich am vergangenen Freitagnachmittag auf einen Schlusskurs von 13,20 Franken zu. (tc)