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Schwarzer Mittwoch für 3Com: 45 Prozent weniger Umsatz

21.03.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Nun ist klar, warum 3Com seine für kommenden Freitag anberaumte CeBIT-Pressekonferenz abgesagt hat: Der US-Netzwerkausrüster meldete für sein drittes Fiskalquartal einen Umsatzrückgang von 45 Prozent und rote Zahlen. 3Com kündigte eine tief greifende Restrukturierung an, die dem Unternehmen eine Milliarde Dollar Kosten einsparen soll.

Für den Berichtszeitraum meldete das in Santa Clara, Kalifornien, ansässige Unternehmen einen Umsatz von 629,6 Millionen Dollar. Im vergleichbaren Vorjahresquartal betrugen die Einnahmen noch 1,1 Milliarden Dollar. 3Com wies im dritten Fiskalquartal einen Nettoverlust von 246 Millionen Dollar aus, während es im vergangenen Jahr noch ein Plus von 506,3 Millionen Dollar erwirtschaftet hatte. Der Proforma-Ergebnis lag in den abgelaufenen drei Monaten bei minus 122,3 Millionen Dollar oder minus 36 Cent je Aktie. Analysten hatten laut First Call/Thomson Financial mit einem Defizit von lediglich 33 Cent pro Anteilschein gerechnet.

Als Grund für die enttäuschenden Zahlen nannte 3Com neben der schwachen US-Konjunktur unter anderem den Preisverfall und die geringeren Margen im Bereich Consumer-Breitbandmodems, höhere Stückzahlkosten sowie Lagerüberbestände aufgrund der geringeren Nachfrage. "Die derzeitige Technologieflaute hat 3Com schwer getroffen", erklärte Unternehmenschef Bruce Claflin. "Daher werden wir Sofortmaßnahmen ergreifen, um die Kosten zu reduzieren und wieder schwarze Zahlen zu schreiben." Die Netzwerker wollen eine weit greifende Restrukturierung inklusive Entlassungen vornehmen und sich künftig auf ihre Kernbereiche konzentrieren. Wie viele Mitarbeiter das Unternehmen verlassen müssen, wollte 3Com nicht sagen.

Die Anleger reagierten enttäuscht auf die Nachrichten: Das 3Com-Papier sank im morgendlichen Handel am heutigen Mittwoch um über sechs Prozent auf 5,84 Dollar.