Schwäbisch Hall baut komplett auf Linux

12.03.2003
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.
Nachdem die Stadt Schwäbisch Hall sämtliche Server auf Linux umgestellt hat, beginnt nun als zweite Phase die Migration aller Client-PCs.

Der erste PC, der auf Linux umgestellt wurde, war der von Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim (im Vordergrund, mit DV-Chef Horst Braeuner). Foto: ls

Hermann-Josef Pelgrim ist nicht zu beneiden. Der Oberbürgermeister der pittoresken württembergischen 36000-Einwohner-Stadt Schwäbisch Hall muss 2003 mit 60 Millionen Euro weniger auskommen als vor zwei Jahren. Allein die Gewerbesteuer-Einnahmen sind um 85 Prozent zurückgegangen.

Überall muss gespart werden - und das, wo der städtischen Datenverarbeitung sogar höhere Kosten ins Haus standen. Denn Microsofts Politik erzwang einen Wechsel von Windows NT zu XP sowie den entsprechenden Office-Produkten und hätte gleichzeitig höhere Ausgaben für Lizenzen zur Folge gehabt. Alternativen waren willkommen.

Seit 1997 hatte die kleine Truppe unter Leitung von DV-Koordinator Horst Braeuner mit Linux Erfahrungen gesammelt. Zunächst ging es nur um überschaubare Internet-gerichtete Anwendungen, später kamen File- und Print-Server sowie Datenbanken unter Linux hinzu. Der Befund: Mit Open-Source-Software sind weit preisgünstigere Lösungen möglich als mit kommerziellen Anwendungen.