ProxyOne von Blue Coat Systems

Schutz vor Social-Media-Malware

20.01.2011
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Der IT-Security-Anbieter Blue Coat hat seine Großkunden-Appliance für das URL-Filtering abgespeckt. Günstige Preise und einfache Konfiguration sollen Mittelständler locken.
Die ProxyOne von Blue Coat Systems prüft URLs und filtert Web-Inhalte. Sie ist für maximal 2000 Anwender ausgelegt.
Die ProxyOne von Blue Coat Systems prüft URLs und filtert Web-Inhalte. Sie ist für maximal 2000 Anwender ausgelegt.
Foto: Blue Coat Systems

Mit "ProxyOne" hat Blue Coat Systems eine Security-Appliance speziell für Unternehmen mit begrenzten Budget und internem IT-Know-how vorgestellt. Das Gerät soll sich mittels menügeführter Anleitung einfach installieren und konfigurieren lassen. Es sperrt den Zugang zu verdächtigen Web-Sites, filtert Malware und prüft Web-Inhalte. Der Preis beläuft sich auf knapp 9000 Euro im ersten Nutzungsjahr für bis zu 100 angeschlossene Anwender. Im zweiten Jahr reduziert sich die Summe auf knapp 4000 Euro. Dafür, so das Versprechen des Herstellers, können nun auch mittelständische Firmen ohne Gefahr Web-2.0-Angebote nutzen.

Einer von Blue Coat Systems zitierten Studie des Security-Anbieters Panda zufolge nutzen bereits 70 Prozent aller kleinen und mittleren Unternehmen Social-Media-Dienste. Überall dort, wo Mitarbeiter freien Zugang zum Web und zu sozialen Netzen haben, droht der internen IT ein Malware-Infekt. Laut Panda-Erhebung wurden bereits 30 Prozent der befragten Unternehmen mit Schadsoftware befallen, die speziell für die Verbreitung via Social Networks programmiert wurde. Als besonders gefährlich haben sich im vergangenen Jahr die Trojaner "Zeus" und "Monkif A" sowie die Würmer "Koobface A", "Koobface D" und "Clickbot" erwiesen, die sich zum Teil via Facebook und Twitter in Unternehmensnetze eingenistet haben. Herkömmliche Netz-basierende Firewalls sowie Antivirensoftware auf dem Desktop sind hier wirkungslos.

Ein Auswahlmenü hilft bei der Konfiguration der Appliance.
Ein Auswahlmenü hilft bei der Konfiguration der Appliance.
Foto: Blue Coat Systems

Die ProxyOne-Appliance von Blue Coat wird zwischen Firewall und dem internen Router installiert, so dass das Gerät sämtlichen Web-Verkehr des Unternehmens auf unerlaubte Inhalte, gefährliche URLs und Malware durchsuchen kann. Verdächtige Daten werden damit vor dem Eintritt in die Unternehmens-IT abgewehrt. Aktuelle Informationen über die Gefahrenlagen, infizierte Web-Adressen und neue Malware bezieht die Appliance aus dem Rechenzentrum des Herstellers. Mit diesem Echtzeitdienst namens "Blue Coat WebPulse" erübrigt sich das Update der Security-Installation etwa um neue Virenmuster, wie es bei Desktop-basierender Schutzsoftware üblich ist. Basis des Dienstes ist die hauseigene, zentrale Security-Datenbank. Sie wird durch die Aktivitäten von rund 70 Millionen aktuellen Blue-Coat-Nutzern kontinuierlich um neue Erkenntnisse über sichere und unsichere Anlaufpunkte im Internet gespeist. Nicht ganz uneigennützig gibt Blue Coat Systems daher auch die Security-Software "K9 Web Protection" kostenlos an Privatanwender ab. Auch deren Surfverhalten füttert die Datenbank mit wichtigen Informationen.