Schrumpfkur bei KPN

07.03.2005
Das Festnetzgeschäft leidet, doch die Handy-Tochter E-Plus legt gute Zahlen vor.

Der niederländische Carrier KPN hat angekündigt, in den kommenden fünf Jahren rund ein Viertel seiner Stellen zu streichen. Betroffen von der Sparmaßnahme sind zirka 8000 Mitarbeiter. Hintergrund ist der anhaltende Verfall des Festnetzgeschäfts. Hier sanken die Einnahmen 2004 um sechs Prozent. Für das laufende Jahr geht KPN in dem Bereich von stagnierenden Umsätzen aus. Das operative Ergebnis, das zuletzt um etwa 20 Prozent eingebrochen war, soll 2005 zudem im hohen einstelligen Prozentbereich schrumpfen. Künftig will der Konzern in die Telefonie über das Internet investieren - derzeit setzt beinahe jede Telco auf das Thema VoIP.

Der Gesamtumsatz des niederländischen Carriers fiel 2004 von 12,9 Milliarden auf 12,1 Milliarden Euro. Der Gewinn betrug 1,5 Milliarden Euro nach 2,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Mobilfunker konnten den Rückgang der Festnetzsparte nicht komplett ausgleichen, auch wenn die deutsche Tochtergesellschaft E-Plus ein gutes Jahr absolviert hat. Mit 1,3 Millionen Neukunden verzeichnete das Unternehmen Ende vergangenen Jahres insgesamt 9,5 Millionen Nutzer. Der Marktanteil ist laut Firmenangaben von 12,7 auf 13,3 Prozent gestiegen.

Durchschnittlich überwiesen die Kunden 24 Euro pro Monat an E-Plus. Dieser Wert stagnierte gegenüber dem Vorjahr. Der Nettoumsatz wuchs 2004 um 14 Prozent von 2,28 Milliarden auf 2,59 Milliarden Euro. Gleichzeitig verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 15 Prozent auf 710 Millionen Euro. Von den KPN-Sparmaßnahmen ist E-Plus nicht betroffen. (ajf) u