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Schröder: 20 000 Green Cards für IT-Gastarbeiter

14.03.2000
Bevorzugt aus dem "näher liegenden Ausland"

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bundeskanzler Gerhard Schröder hat gestern Abend nach einem Treffen mit der Initiative "D21" seine Absicht bekräftigt, den Mangel an IT-Arbeitskräften in Deutschland kurzfristig durch Einstellung von bis zu 20 000 Fachleuten zu decken. Die "Gastarbeiter" sollen vornehmlich im "näher liegenden Ausland" rekrutiert werden. Entsprechende Verordnungen zum Aufenthalts- und Arbeitsrecht sollen in den kommenden drei bis vier Monaten in Kraft treten.

Die Einwanderung der Fachkräfte soll auf drei Jahre befristet sein, die jeweilige Arbeitserlaubnis gilt für maximal fünf Jahre. Eine ständige Ansiedelung sowie der Nachzug der Familie sind offenbar nicht vorgesehen. In einem ersten Schritt sollen zunächst 10 000 Experten angeworben werden. Danach will die Bundesregierung prüfen, ob weitere 10 000 gebraucht werden.

Parallel wollen Regierung und Arbeitgeber die Ausbildung deutscher Experten vorantreiben. Die Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit (BA) erhält dazu künftig jährlich 1,2 Milliarden Mark (bisher: eine Milliarde) für Aus- und Weiterbildung im Hochtechnologiesektor. Gleichzeitig hat sich die Wirtschaft bereit erklärt, die Zahl der Ausbildungsplätze in diesem Sektor von bislang rund 13 000 bis Ende dieses Jahres auf 30 000 und in drei Jahren auf 60 000 zu steigern.