Webserver einrichten

Schritt für Schritt zum Linux-Webadmin

24.06.2014
Von Thorsten Eggeling

Das richtige Hosting-Angebot finden

Ein Webhoster stellt Ihnen Speicherplatz auf einem Server in seinem Rechenzentrum zur Verfügung. Im einfachsten und preisgünstigsten Fall lassen sich hier nur statische HTMLSeiten ablegen. Wer mehr will, sich aber trotzdem nicht mit dem Betriebssystem befassen möchte, greift zu einem Webseiten- oder Homepage- Baukasten. Hier kann man zwischen Vorlagen für die eigene Homepage wählen und diese in bestimmten Grenzen individuell abändern.

Wer mehr Funktionen und Leistung benötigt oder das Linux-System individuell auswählen und konfigurieren möchte, greift zu einem virtuellen Server. Virtuelle Server gibt es bereits für unter 10 Euro im Monat. Mehrere Nutzer teilen sich die Hardware, aber verfügbarer Arbeitsspeicher und Gesamtsystemleitung sind meist garantiert. Bei den meisten Anbietern haben Sie bei der Installation die Wahl zwischen mehreren Linux-Systemen. Sie haben vollen root-Zugriff und können auf dem virtuellen Server einrichten, was Sie wollen. Zur Konfiguration steht Ihnen eine komfortable browserbasierte Oberfläche zur Verfügung, oder Sie arbeiten über eine SSH-Verbindung im Terminal-Fenster.

Noch mehr Leistung gibt es bei dedizierten Servern ("root-Server"). Dieser steht Ihnen komplett und exklusiv zur Verfügung. Angebote gibt es ab etwa 30 Euro pro Monat. Konfiguration und Zugriff erfolgen wie bei einem virtuellen Server über den Browser oder eine SSH-Verbindung. Wartung und Pflege des Servers ("Managed Server") kann man für etwa 100 Euro monatlich auch dem Hoster überlassen.

Wichtige Zusatzfunktionen: Bei der Auswahl des Hosting-Pakets sollten Sie die angebotenen Funktionen genau prüfen. Achten Sie vor allem auf Funktionen, die Ihnen bei einer Fehlkonfiguration des virtuellen oder dedizierten Servers weiterhelfen. Es sollte mindestens ein Notfallsystem geben, das Sie bei Problemen starten und über das Sie das installierte System reparieren können. Nützlich ist auch eine Recovery-Konsole, die den Zugriff auf das System auch dann noch erlaubt, wenn keine Netzwerkverbindung mehr vorhanden ist. Bei einigen Hostern sind Backup- und Recovery-Funktionen bereits im Preis enthalten.

Achten Sie außerdem auf Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen. Bei preisgünstigen Angeboten für Neukunden ist die Kündigung oft erst nach sechs oder 12 Monaten möglich. Gibt es während der Laufzeit bessere Hosting-Pakete, ist der Umstieg allerdings ohnehin nicht ganz einfach. Das System aus einem Backup auf den neuen Server zu transportieren ist zeitaufwendig; bei abweichender Hardware sind oft weitere Konfigurationsschritte erforderlich. Es geht meist schneller, das System neu zu installieren und dann die Anwendungen und Datenbanken wiederherzustellen.