Anleitung zum Cloud Computing

Schritt für Schritt in die Private Cloud

10.08.2012
Von Bill Claybrook

Kaufen oder selber bauen?

Die Ebene des Service-Level-Managements widmet sich den Workloads auf einer abstrakteren Ebene. Hier kommt die Automatisierung ins Spiel. Traditionelle Management-Tool-Anbieter wie IBM ("Tivoli") und HP ("Insight") reklamieren für sich, bereits Automation-Management-Werkzeuge zu offerieren. Dasselbe gilt für CA, LineSider, DynamicOps, VMware und BMC.

Der Nachteil fertiger Management-Werkzeuge ist, dass sie meistens an die jeweilige Umgebung angepasst werden müssen. Soll man sie also besser selbst entwickeln? - Nur, wenn die hauseigene IT-Truppe willens und in der Lage ist, sie zu pflegen und weiterzuentwickeln.

Ein Kompromiss besteht darin, Cloud-Stacks mit gemischten Komponenten zu bauen, indem man Tools unterschiedlicher Anbieter miteinander kombiniert. Bleibt die Frage: Wer ist zuständig, wenn es ein Problem gibt?

Diese Frage erübrigt sich, wenn man einen einzigen Anbieter auswählt, beispielsweise Microsoft oder VMware. Die Kehrseite der Medaille ist das berüchtigte Vendor Lock-in.

Open Source Software - beispielsweise vom OpenStack-Projekt oder von Abiquo, Cloud.com, Eucalyptus oder Red Hat - ist sicher eine gute Wahl. Die Software ist nicht nur quasi kostenlos zu haben, sondern bietet auch mehr Flexibilität als Produkte, die für eine physische CPU lizenziert werden müssen. Wie sattsam bekannt, ist die Lizenzierung proprietärer Software in einer virtualisieren Umgebung ein Thema für sich.

Generell ist davon abzuraten, seine Umgebung auf dem Stack eines einzigen Anbieters zu errichten - vor allem dann, wenn dieser Stack nur innerhalb der Herstellerwelt funktioniert. Zumindest sollte man sich die Option offen halten, die Werkzeuge Dritter oder Eigenentwicklungen zu integrieren. Es gibt kein kommerzielles Produkt, das wirklich jedes IT-Management-Bedürfnis in der Private Cloud abdeckt. Irgendwie muss man immer unterschiedliche Produkte und Hersteller zusammenbringen sowie ein eigenes User-Interface darüberbauen. Clevere Unternehmen kombinieren Tool-Sets wie die Server-Automation-Suite von HP oder die Patrol-Suite von BMC miteinander, so berichtet der Cloud-Computing-Experte Deacon von Verizon.