Service-Provider haben den Schwarzen Peter

Schnelle DSL-Technologie kämpft noch mit Kompatibilitätsproblemen

07.05.1999
FRAMINGHAM (IDG) - Glaubt man den Marketing-Sprüchen der Telcos, so ist die Digital Subscriber Line (DSL) das schnelle Zugangsmedium zum Internet. Darüber, daß die verschiedenen DSL- Verfahren zueinander nicht kompatibel sind, wundert sich niemand. Wenn jedoch innerhalb ein und desselben Verfahrens die Geräte nicht zusammenarbeiten, ist Vorsicht beim Kauf angebracht.

Anwender, die möglichst früh in den Genuß der schnellen DSL-Technik kommen wollen, müssen aufpassen. Teilweise sind nämlich die DSL-Modems nicht kompatibel. Das Problem betrifft auch die G.Lite-Modems, die als universelle Geräte für den Massenmarkt konzipiert sind. Für den Anwender hat dies die Konsequenz, daß er nicht einfach ein G.Lite-Modem kaufen kann, sondern sich vorher vergewissern muß, ob das gewünschte Gerät mit dem Equipment seines Internet-Service-Providers (ISPs) harmoniert.

Angesichts dieser Schwierigkeiten suchen die Hersteller fieberhaft nach einer Lösung. Optimistisch rechnen sie damit, im nächsten Quartal auf der Supercom-Messe in Atlanta ein großes G.Lite-Interoperabilitätsszenario zu präsentieren. Der Plan hat allerdings zwei Haken: Zum einen nehmen nicht alle Hersteller an der Demonstration teil, zum anderen dürfte bis zu diesem Zeitpunkt noch kein endgültiger G.Lite-Standard vorliegen. Nach Ansicht von Branchenkennern ist es ohne Standard aber nicht möglich, entsprechende Modems zu entwickeln. Größte Schwierigkeit in Sachen Kompatibilität sind hierbei die Chipsätze von Herstellern wie Alcatel, Analog Devices und Texas Instruments.

So lange die Standardisierungsfrage nicht gelöst ist, haben die Carrier und ISPs den Schwarzen Peter. Sie müssen darauf achten, daß die Modems ihrer Kunden kompatibel zum eigenen Equipment sind, wenn sie mit DSL-Diensten Geld verdienen wollen.