Schnappschüsse mit PDAs

22.08.2001
Der PDA als ständiger Begleiter kann mehr als Termine verwalten: Er lässt sich beispielsweise zur Digitalkamera erweitern oder zum Handy umbauen.

Die Verwandlung eines PDA in ein Handy gelingt hierzulande bislang allerdings nur Visor-Besitzern: Handspring liefert seit kurzem den Handy-Aufsatz "Visorphone" - zum stolzen Preis von knapp 1000 Mark.

Dabei bietet das Modul alles, was einen PDA in ein vollwertiges GSM-Handy verwandelt: Telefon-, SMS-, E-Mail- und Modemfunktionalität. Damit steht dem Besitzer eine All-in-One-Lösung für den mobilen Internet-Zugang zur Verfügung.

Quelle: HP
Quelle: HP

Allerdings: Gegenüber einem "richtigen" Handy weist der Zwitter noch Nachteile auf. Er ist unhandlicher und mit rund 250 Gramm fast dreimal so schwer wie ein reines Mobiltelefon dieser Preisklasse.

Eine größere und preisgünstigere Auswahl haben Anwender, die ihren PDA auch als Digitalkamera einsetzen wollen. Drei Kamera-Aufsätze führen derzeit in diesem Marksegment: Die "HP Jornada Pocket Camera", das "Eyemodule 2" und Kodaks "Palmpix".

Die HP-Digicam kostet knapp 500 Mark und wird in den Compact-Flash-Steckplatz des Jornada gesteckt. Sie verfügt über einen 2,6fachen Digitalzoom und automatische Aufnahmemodi, beispielsweise für Nachtbilder. Die 24 Gramm leichte Kamera ermöglicht Farbaufnahmen mit 24 Bit Farbtiefe und einer maximalen Auflösung von 640 x 480 Pixel.

An der Kamera ist ein Auslöser angebracht - alle anderen Bedienelemente sind auf den Touchscreen des PDA ausgelagert. Das Display fungiert als Sucherbild. Gespeichert werden die Fotos als JPG-Dateien. Per Ansichtsmodus kann der Benutzer auch Full-Screen-Diashows starten oder eine Bildvorschau ansehen. Zudem lassen sich die Schnappschüsse mit kurzen mündlichen Kommentaren ergänzen. Fotos samt Sprachnotizen können dann per E-Mail verschickt werden. Aus der Reihe tanzt die Digicam auch mit der um 180 Grad schwenkbaren Linse, die Selbstportraits ermöglicht.

Visor-Besitzer können mit dem Eyemodule 2 knipsen. Das Modul findet im Springboard-Erweiterungsslot des PDA Platz. Die Digicam produziert zudem kurze Videoclips in Farbe oder Schwarzweiß. Auf einen "Visor-Prism" mit 6 MB freiem Speicher passen beispielsweise 50 farbige Vollbilder in VGA-Qualität, 150 Bilder im Palmsize-Format (160 mal 120 Pixel) oder 20 Sekunden Mini-Movies (160 mal 120 Pixel). Die fertigen Werke können unter anderem Adressbucheinträgen angefügt, per E-Mail versendet oder auf andere Palm-OS-Geräte übertragen werden. Eyemodule 2 kostet 579 Mark.

Mit der 269 Mark teuren Palmpix von Kodak wird aus dem Palm-Organizer eine Digitalkamera, die Farbbilder in VGA-Qualität schießt. Auf einem monochromen Palm-Modell lässt sie sich ebenfalls einsetzen - die Farbenpracht kommt dann natürlich erst nach Übertragung der Fotos auf den PC zur Wirkung. Die Palmpix verfügt - als einzige unter den dreien - über eine eigene Stromversorgung durch zwei AAA-Batterien. Zur Ausstattung: Die Digicam selbst bietet kein einziges Bedienelement - nicht einmal einen Auslöser. Als solcher fungiert die Terminbuch-Taste des Palm.

Und: Palm-V-Besitzer benötigen einen rund 100 Mark teuren Adapter, da dieses PDA-Gehäuse etwas breiter ist als die entsprechende Andock-Öffnung der Kamera.

Fazit: Die Aufsätze beinhalten zwar keinen Blitz, und ihre Auflösung ist relativ niedrig, doch haben PDA-Besitzer damit stets eine Digicam bei sich, die für Schnappschüsse allemal reicht.