Schmäh von heute

01.12.1989

Als weiland noch Günter Netzer aus der Tiefe des Raumes und ausreichend Geld in die Vereinskasse kam, stellte sich die Trainerfrage für den Präsidenten von Borussia Mönchengladbach, Helmut Grashoff, nicht.

Jetzt gibt Klaus Luft bei Nixdorf keine Anweisungen mehr wenn Trauerwein so die Berichterstattung verfolgt, dann drängt sich ihm der Vergleich zwischen der Borussia und dem FC MDT Paderborn geradezu auf. Die Duplizität der Ereignisse (Trainer Wolf Werner raus, Klaus Luft raus) regt zum Nachdenken an. Beide, Werner wie Luft, wurden den Mediengöttern geopfert. Erfolglosigkeit konnte ihnen zu Recht vorgehalten werden - eine echte Chance hatten sie nicht. Die Malaise am Bökelberg fing damit an, daß Klassespieler verkauft wurden. Das war unter Weisweiler, Lattek und Heynckes so - und unter Werner nicht anders. Keiner rief "Grashoff raus". Das Alarmierungsbedürfnis derjenigen, die in letzter Zeit "Luft raus" gerufen haben, war auch im Falle des Patriarchen von Paderborn nicht im falle sehr hoch. Heinz Nixdorf wurde als Wunderunternehmer verehrt, der er nicht war - und auch nicht sein wollte. Diese späte Erkenntnis wird Luft kaum trösten.