Das Selbstbild der IT

Schluss mit den Minderwertigkeitskomplexen

17.02.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Fünf Tipps für mehr Souveränität

Aber Janßen ließ es nicht dabei bewenden, seinen Kollegen den Spiegel vorzuhalten. Er gab ihnen auch ein paar Tipps mit auf den Weg, wie sie aus der selbst gegrabenen Grube klettern können:

  • CIOs müssen die Realität akzeptieren! Das Business wird die IT nie verstehen. Und es ist normal, dem zu misstrauen, was man nicht versteht.

  • Diesem Misstrauen begegnet die IT am besten mit Offenheit. Schließlich hat sie nichts zu verbergen: Warum sollte es kein Controlling für die IT geben?

  • Die Rückendeckung des Vorstands ist auch nicht die alleinseligmachende Lösung. Ein IT-Manager kann nicht erwarten, dass sich das oberste Management in seine komplexe Materie einarbeitet.

  • Der CIO sollte sich lieber einen "Glaubwürdigkeitspartner" suchen, der sie auch durch den Benchmark begleitet. In Janßens Fall ist das der Global Business Architect des Konzerns (siehe auch: "Nicht per se schuldig").

  • Last, but not least sollte die IT aufhören, sich selbst schlechtzumachen. "Unsere Leute verdienen es nicht, als weltfremde Fuzzies dargestellt zu werden, sie sind Spezialisten", lautete Janßens Fazit.

Selbstverständlich mache auch die IT Fehler, räumte der langjährige CIO ein; mit ihren Einschätzungen liege sie manchmal falsch, und bisweilen sei sie technikverliebt. Aber das Hauptdefizit in der Beziehung zum Business sei nicht innerhalb der IT zu beheben. Deshalb müsse sie dafür sorgen, dass sich außen etwas ändere: "Wenn wieder einmal jemand predigt, wie schlecht IT und Business aufeinander abgestimmt sind, sollten wir ihn in die Kirche schicken - oder besser noch: zur nächstbesten Management-Konferenz." (Zum Thema siehe auch: "Die Lügen der IT")