Wie mehrere US-Medien unter Berufung auf informierte Kreise berichten, will das Novell-Management den Softwarehersteller in mehrere Teile aufspalten und verkaufen. Der Plan soll vorsehen, dass ein strategischer Käufer das Suse-Linux-Geschäft übernimmt, während ein Private-Equity-Unternehmen den Rest aufkauft. Der Nachrichtendienst "Dow Jones" spekuliert in diesem Zusammenhang, dass neben anderen Unternehmen VMware ein Auge auf den Linux-Bereich geworfen hat. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge verhandelt Novell bereits mit VMware. Nach den Übernahmen von Open-Source-Firmen wie Zimbra wäre der Virtualisierungsspezialist mit dem Zukauf in der Lage, Microsofts Position mit Windows und Exchange ernsthaft anzugreifen.

Für die Reste - dabei sind vor allem die Bereiche Identitäts- und Sicherheits-Management interessant - könnte sich aus Sicht von Experten neben Beteiligungsfirmen möglicherweise auch CA interessieren. Angaben zum geplanten Kaufpreis wurden bislang nicht bekannt. Es hieß lediglich, dass die Summe aus beiden Unternehmensteilen über dem Angebot liegen soll, das Novell im März dieses Jahres abgelehnt hat.

Gerüchte über einen geplanten Verkauf des ehemaligen Netzwerkriesen Novell geistern seit den 1990er Jahren durch die Medien, zum Abschluss kam es jedoch nie. Seinerzeit hatte der Hedgefonds Elliot Associates für das ganze Unternehmen 5,75 Dollar pro Aktie oder rund 1,8 Milliarden Dollar geboten. Das Angebot wurde jedoch als zu niedrig zurückgewiesen. Obwohl die Marktbedeutung des Unternehmens aus Waltham, Massachusetts, im Vergleich zu den goldenen Netware-Zeiten deutlich zurückgegangen ist, verfügt es über ein Barguthaben von rund einer Milliarde Dollar; die Marktkapitalisierung liegt deutlich darüber. (mb)