Schleswig-Holstein baut E-Gov-Portal mit .NET

04.04.2005
Das nördlichste Bundesland stellt Online-Dienste für seine Bürger bereit.

Das Land Schleswig-Holstein errichtet eine E-Government-Plattform auf Basis von Microsofts .NET-Architektur. Über das "Government Gateway" sollen Bürger und Unternehmen künftig Leistungen und Informationen der Landesverwaltung abfragen und Anträge stellen können. Entwickelt wurde die Lösung von Dataport, dem gemeinsamen Dienstleister der Länder Schleswig-Hostein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, in Zusammenarbeit mit Microsoft.

Im Stadtstaat Hamburg ist ein ähnliches Portal unter dem Namen "Hamburg-Gateway" bereits seit 2003 im Einsatz - mit derzeit 37500 Nutzern. "Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein arbeiten schon seit einiger Zeit erfolgreich im Bereich E-Government zusammen", erläutert Gerd Schramm, Leiter ressortübergreifendes strategisches IT-Management im Finanzministerium des Landes Schleswig-Holstein. "Das Government Gateway ist ein weiteres Beispiel für den produktiven Austausch der beiden Länder."

Wer die Dienste des E-Government-Portals nutzen will, muss sich einmalig bei der Landesverwaltung registrieren und authentifizieren lassen. Ist das jeweilige Verfahren kostenpflichtig, geht eine Gebührenmeldung über die Schnittstelle zum Bezahlsystem, so dass per Einzugsermächtigung oder Kreditkarte gezahlt werden kann.

Datenschutz groß geschrieben

Der Besucher stellt über ein Dialogfenster seine Abfrage oder seinen Antrag, der Vorgang wird an das jeweilige Fachverfahren weitergeleitet, und die Antwort kommt auf dem umgekehrten Weg zurück. Ist der Nutzer nicht mehr angemeldet, so wird die Antwort im Gateway zwischengespeichert. Sofern hat eine E-Mail-Adresse hinterlegt er, erhält er die Nachricht, dass die Informationen bereitstehen.

So weit das Frontend. Im Backend arbeiten die Web Edition von Windows Server 2003 für XML-Web-Dienste und -Anwendungen sowie der "Windows Server 2003 Enterprise Edition", der Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit sicherstellen soll.

Datenschutz wird beim Government Gateway groß geschrieben. Dataport will die Lösung als erstes IuK-Verfahren in der öffentlichen Verwaltung nach dem Grundschutzhandbuch des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifizieren lassen. Dazu kooperiert der Dienstleister mit der TÜV Informationstechnik GmbH. Zudem strebt er das Datenschutzgütesiegel des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) an.

Auch Rheinland-Pfalz hat sich entschlossen, seine E-Government-Plattform "RLP-Middleware" auf Basis des Government Gateway zu implementieren. Die Kooperationsvereinbarung haben Dataport und der rheinland-pfälzische Landesbetrieb Daten und Information (LDI) bereits unterzeichnet. (tc)