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Schlechte Aussichten für GFT

16.05.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) -, Trotz erfolgreicher Verhandlungen mit dem Großkunden Deutsche Bank hält sich die Freude bei der GFT Technologies AG in Grenzen. Das Finanzinstitut, das 25 Prozent der GFT-Aktien hält, hatte im ersten Berichtszeitraum das Auftragsvolumen um fünf Millionen Euro reduziert, um Kosten zu sparen. Als Resultat entstand beim dem IT-Dienstleister aus St. Georgen ein Verlust vor Zinsen und Steuern in Höhe von 3,15 Millionen Euro (Computerwoche online berichtete). Der Umsatz lag mit 39,8 Millionen Euro unter Plan. Die liquiden Mittel des Unternehmens schrumpften von 20,5 Millionen Euro Ende Dezember auf rund 16 Millionen Euro Ende März.

Nach Gesprächen mit der Deutschen Bank ist nun das vereinbarte Auftragsvolumen für das verbleibende Geschäftsjahr wieder gesichert, angesichts der konjunkturellen Situation wird es aber schwierig, das anvisierte Jahresziel zu erreichen. Ende März hatte Vorstandschef Ulrich Dietz noch verkündet, im laufenden Geschäftsjahr 230 Millionen Euro umsetzen zu wollen. GFT müsste dazu nun durchschnittlich 63 Millionen Euro Einnahmen in den letzten drei Quartalen erwirtschaften. Trotz der Einigung mit der Deutschen Bank ist Finanzvorstand Marcus Kerber skeptisch: Nachdem Auftragsbestand und -vorlauf derzeit rund 40 Prozent unter Plan lägen, rechnet er für den weiteren Verlauf des Jahres mit keiner nennenswerten Verbesserung im IT-Dienstleistungsbereich. Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung überarbeitet GFT laut einer Pressemeldung momentan die Finanzplanung. In diesem Zusammenhang führt das Unternehmen gerade mit großen Kunden intensive

Gespräche und überprüft das Orderbuch, so eine Firmensprecherin. Eine Entscheidung zur Jahresprognose könnte in den nächsten sechs bis acht Wochen fallen. (mb)