Zwei Festnahmen

Schlag gegen islamistische Internet-Progaganda

25.11.2008
Die Bundesanwaltschaft hat einen Schlag gegen die islamistische Internet-Propaganda geführt und am Dienstag zwei mutmaßliche Terrorhelfer verhaften lassen.

Die beiden 23 und 26 Jahre alten Deutschen seien dringend verdächtig, für mehrere deutschsprachige Internet-Seiten der "Globalen Islamischen Medienfront" (GIMF) verantwortlich zu sein, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Dadurch hätten sie die ausländischen Terrorgruppen El Kaida, El Kaida im Zweistromland und Ansar al-Islam unterstützt.

Den Angaben zufolge wurde einer der Verdächtigen aufgrund bestehender Haftbefehle im baden-württembergischen Biberach, der andere im nordrhein-westfälischen Schlangen festgenommen. Ein dritter Haftbefehl richtet sich gegen einen 19-jährigen Deutschen, der wegen anderer Vorwürfe bereits in Untersuchungshaft sitzt. Insgesamt sind acht Verdächtige im Visier der Ermittler. Bei einer Razzia durchsuchten Beamte des Bundeskriminalamts bundesweit zwölf Anwesen in Baden-Württemberg, Bremen, Bayern und Nordrhein-Westfalen.

Laut Bundesanwaltschaft wurde auf den Seiten der deutschsprachigen GIMF Propagandamaterial wie zum Beispiel Videofilme verbreitet. Dadurch sollen Sympathisanten mobilisiert und die Bevölkerung eingeschüchtert werden. Damit unterstütze die Gruppe die islamistischen Terrornetzwerke. Der 19-Jährige soll zudem im September 2007 im Internet zum Mord an einem schwedischen Karikaturisten und dem Chefredakteur einer schwedischen Zeitung aufgerufen haben. Das Trio soll in den nächsten Tagen dem BGH-Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Im März und im November 2007 erregte die GIMF öffentliche Aufmerksamkeit durch deutschsprachige Drohvideos, in denen Deutschland und Österreich zum Abzug ihrer Soldaten aus Afghanistan aufgefordert wurden. Die GIMF ist eine bisher ausschließlich im Internet aktive Gruppe, die mit Propagandamaterial Ziele des globalen "Dschihad" unterstützt. Seit Mai 2006 existiert ein deutschsprachiger Ableger, der vor allem arabischsprachige Propaganda aus den einschlägigen Foren ins Deutsche übersetzt. (dpa/tc)