Die Beschwerden der IT-Experten

Schlaflos in der IT-Branche

24.02.2011
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Wen der Burnout trifft: Die Risikogruppen

Trotz der gesteigerten Belastungen am Arbeitsplatz fanden die Wissenschaftler heraus, dass Burnout offenbar nicht alle in gleichem Maße trifft. Vielmehr lassen sich folgende Risikogruppen identifizieren.

  1. Berufseinsteiger: Wer nach Ausbildung oder Studium direkt in den Beruf und in die Projektarbeit einsteigt, ist viel mehr gestresst als Einsteiger, die ihre berufliche Laufbahn in einem Traineeprogramm beginnen.

  2. Neue Führungskräfte: In der Altersgruppe zwischen 30 und 50 haben die "Aufsteiger in neue Positionen" oft mit Problemen der Rollenfindung sowie Erfahrungsmangel zu kämpfen.

  3. Mobile Beschäftigte: Von Überlastung bedroht sind vor allem die "mobilen Beschäftigten" wie IT-Berater, die oft Grenzgänger zwischen Kunden und IT-Unternehmen sind. Sie zeigten in der Analyse zu 67 Prozent hohe Burnout-Werte.

  4. "Mehrstelleninhaber" und "Multi-Projektmanager" Bei den 40- bis 60-Jährigen sind der IAQ-Studie zufolge vor allem die diese beiden Gruppen betroffen.

Laut Studie leiden fast die Hälfte der älteren Projektmitarbeiter über 50 unter psychischer Erschöpfung. Zeitdruck und Arbeitsunterbrechungen machen ihnen zu schaffen. Zudem würden auch Führungskräfte ältere Projektmitarbeiter selten unterstützen. Ein grundsätzliches Problem sei, dass die Mitarbeiter die Arbeitsbedingungen kaum mitgestalten könnten und zu geringe Erholungs- und Pausenzeiten hätten. Gerlmaier plädiert daher für klare Regeln für "gute Arbeit": Dazu gehören die Arbeits- und Pausengestaltung genauso wie die Möglichkeit, im Team und mit dem Vorgesetzten regelmäßig über Belastungen zu sprechen. (pte/am)