Web

SBS und T-Systems sind viel besser als ihr Ruf

08.12.2006

Diese Entwicklung ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass das letzte Geschäftsjahr durch eine große Verunsicherung über die Zukunft der SBS gekennzeichnet war. Nach Kleinfelds Verkündung, die bestehende SBS noch stärker an den anderen Siemens-Bereichen zu orientieren und die meisten IT-Ressourcen der Siemens-Gruppe in der "SIS" bündeln, verschwand die Verunsicherung des Marktes - und SBS kann wieder optimistisch in die Zukunft blicken!

Was wird aus T-Systems?

Dafür entstanden in den letzten Wochen neue Spekulationen um die Zukunft von T-Systems, getrieben durch die enttäuschenden Ergebnisse und vor allem durch den Führungswechsel bei der Deutschen Telekom. Es scheint, dass Investor Blackstone nicht ganz unbeteiligt an diesem potenziellen Strategiewechsel ist. Immer wieder wurde in letzter Zeit spekuliert, Blackstone sei an Atos Origin interessiert. Mit einem Merger könnte Blackstone zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: den Kurs der T-Aktie stützen und einen IT-Dienstleister kreieren, der in den meisten europäischen Ländern zumindest nach heutigem Umsatz zu den Marktführern zählen würde. Ob dieser Merger die Probleme beider Anbieter lösen würde, bleibt aber offen.

Auf Seiten von T-Systems hat die neue Mannschaft um Lothar Pauly und Axel Knobe in diesem Jahr die Weichen gestellt. Das Portfolio wurde neu definiert - jetzt muss es ausgerollt werden - und die Rationalisierung geht voran, insbesondere im SI-Bereich. Allerdings fehlen bisher nennenswerte Neuabschlüsse, die zeigen würden, dass der Markt die Strategie annimmt. Gleichzeitig gerät das Bestandsgeschäft durch eigene innovative Offerings wie Managed Desktop Services und Dynamic Services für SAP Anwendungen zunehmend unter Druck, da die Effizienzsteigerung zu substantiellen Preissenkungen führt. Hier wird aber Geduld verlangt, wie die Entwicklung von EDS in den letzten Jahren aufzeigt. Gleichzeitig muss T-Systems seine Strukturen und Prozesse weiterhin verschlanken und die Effizienz im Kundenumgang stärken.

Positiv auf T-Systems in den kommenden Jahren dürfte sich das Thema Konvergenz auswirken. Auch andere Telekommunikationsunternehmen wie France Telecom und BT investieren wieder in die Entwicklung von Telekom-nahen IT Services. Dass T-Systems seinen eigenen Weg wählt und seine Kunden deutlich weiter in die IT begleiten kann, sollte eigentlich kein Nachteil sein! Dafür muss dieser Ansatz aber noch besser vermarktet werden.