SBS löst Outsourcing- und Systemintegrations-Sparten auf

06.07.2006
Umsatzverteilung im Geschäftsjahr 2005: Kunden aus der Finanzbranche zählen künftig nicht mehr zu der bevorzugten Zielgruppe.
Umsatzverteilung im Geschäftsjahr 2005: Kunden aus der Finanzbranche zählen künftig nicht mehr zu der bevorzugten Zielgruppe.

Mit der Neuorganisation geht zudem eine überarbeitete Branchenausrichtung einher. Zu den bevorzugt angesprochenen Kunden gehören künftig Unternehmen aus den Segmenten Automotive, Energie, Chemie, Telekommunikation und öffentliche Hand. Dabei sollen SBS-Mitarbeiter eng mit Managern aus den Siemens-Bereichen kooperieren, um den Industriekunden Angebote für die Integration ihrer Produktions- und Office-IT zu unterbreiten. In der Liste der Branchenschwerpunkte fehlt der für Siemens besonders wichtige Medizinbereich. Diese Branche, so SBS, wolle man erst im zweiten Schritt ansprechen. Bislang sei man hier zu schwach aufgestellt, um diesen Markt schon zu Beginn der Neuausrichtung aktiv anzugehen.

Insgesamt verlieren die Länderchefs in der neuen Organisationsstruktur an Einfluss. Große Niederlassungen unterhält SBS in Großbritannien, Österreich und den USA. Besonders die britischen Aktivitäten sind sehr lukrativ und verfügen über große Reputation im Behördengeschäft. Siemens dürfte besonderes Augenmerk darauf legen, diese Kunden nicht mit seiner Restrukturierung zu vergrätzen.

Mit den geplanten Änderungen stärkt Siemens die Verbindungen zur eigenen IT-Service-Tochter. Schon im März 2005 waren alle Siemens-Geschäftsbereiche dazu aufgefordert worden, IT-Dienste nur noch von SBS zu beziehen. Wie der SBS-Sprecher mitteilt, betreibt der Dienstleister in Europa bereits 90 Prozent der IT des Mutterkonzerns.