SBS hat einen eigenen Betrugsskandal

30.11.2006

Einige Monate später wird bei einer Umstrukturierung Monsens komplette Abteilung aufgelöst. Alle 400 Angestellten bekommen bei SBS einen anderen Job, bis auf Monsen. Er wird wegen allgemeinem "Stellenabbau" entlassen. Gegen die Kündigung geht er vor Gericht und gewinnt. SBS wird im September 2005 zu einer Schadensersatzzahlung von 1,5 Millionen Kronen (etwa 181 000 Euro) verurteilt. Monsen hatte zuvor auch die deutsche Zentrale um Beistand gebeten, doch die Siemens-eigenen Juristen ließen ihn wissen, im Projekt mit dem norwegischen Militär sei alles mit rechten Dingen zugegangen.

Das Gericht bestätigte dagegen Monsens Vorwürfe; SBS habe tatsächlich zu viel Geld vom Verteidigungsministerium verlangt. In der Folge untersuchte die Behörde den Fall, mehrere Berater und Mitarbeiter gerieten unter Korruptionsverdacht. Sie sollen Reisen und Geschenke bekommen haben, um bei der Prüfung der SBS-Rechnungen nicht so genau hinzusehen. Die norwegische Polizei ermittelt noch in der Sache. Siemens musste seine Fehler eingestehen und viele Millionen an das Verteidigungsministerium zurückzahlen. Das SBS-Management wurde entlassen. (jha)