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SBC übernimmt AT&T für 16 Milliarden Dollar

31.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Telecomkonzern SBC Communications wird seinen Wettbewerber AT&T für 16 Milliarden Dollar übernehmen. Wie die Unternehmen mitteilten, erhalten die Eigner von AT&T je Aktie 0,77942 Titel von SBC. Die Transaktion, der Regulierungsbehörden und die AT&T-Aktionäre noch zustimmen müssen, soll bis zur ersten Hälfte 2006 abgeschlossen sein. Die beiden Konzerne versprechen sich von dem Zusammenschluss eine deutliche Geschäftsverbesserung.

SBCs Chairman (Verwaltungsratsvorsitzender) und Chief Executive Officer Edward Whitacre behält seine Ämter, der bisherige AT&T-CEO Dave Dorman soll President der neuen Firma werden, deren Hauptquartier am bisherigen Firmensitz von SBC in San Antonio sitzen wird. AT&T erhält drei Sitze im Verwaltungsrat (davon einen für Dorman). Den Namen AT&T will SBC auch weiterhin verwenden. "Wir wissen um das Erbe und die Stärke der Marke AT&T, die zu den bekanntesten der Welt gehört, und sie wird ganz sicher Teil der Zukunft der neuen Firma", erklärte Whitacre.

Der Deal entbehrt nicht einer gewissen Ironie, denn SBC entstand als eine der so genannten Baby Bells erst aus der Zerschlagung des einstigen Telecom-Monopolisten AT&T durch die US-Kartellbehörden im Jahr 1974, in deren Rahmen das Geschäft mit Ortsgesprächen in regionale Gesellschaften ausgegliedert wurde. Nun kauft also die Tochter sozusagen die Mutter. (tc)