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Saudis müssen weiter aufs Internet warten

14.10.1998
Von Michael Hufelschulte
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Die Regierung von Saudi-Arabien hat zum zweiten Mal erste Zulassungen für Internet-Service-Provider (ISPs) verschoben, dieses Mal auf den 19. Oktober. Mehr als 40 Dienstleister sind in der engeren Wahl. Trotz 19 Millionen Einwohnern und einer halben Million PCs ist Saudi-Arabien der letzte Golfstaat ohne eigenen Provider. Nur ausgewählte Behörden und ausländische Unternehmen dürfen bislang Einwählzugänge außerhalb des Landes nutzen. Dabei dürfte sich das Geschäft durchaus lohnen – man rechnet mit mehr als 120 000 Anmeldungen innerhalb des ersten Jahres. Die Regierung befürchtet jedoch negative Einflüsse durch via Web verbreitete Pornografie und politisch brisante Informationen und legt deshalb großen Wert auf eine besonders sorgfältige Planungsphase. Zudem ist ein zentrales "Gateway" vorgesehen, über das der Zugang auf alle Inhalte abgewickelt und zensiert werden soll. Die endgültige Kontrolle über die erlaubten Inhalte wird laut "BBC" beim Innenministerium liegen.