SAPs Tempo bereitet Kunden Sorgen

25.01.2006
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Seit Anfang dieses Jahres zeichnet mit Andreas Naunin ein neuer Manager für das deutsche Mittelstandsgeschäft verantwortlich. Er soll vor allem für mehr Wachstum sorgen. Doch Niehörster glaubt, dass sich der Hersteller zu viel von dem Mittelstandsgeschäft verspricht: "Es ist ja nicht so, dass diese Firmen bisher keine Software gekauft hätten." Ein Unternehmen mit 200 Mitarbeitern habe aber eben ein viel kleineres IT-Budget als eines mit 20 000.

Wachstumsmotor Business Intelligence

Auf der Suche nach neuen Umsatzquellen wildert SAP zusehends im Revier von Spezialanbietern. Mit "SAP Analytics" entsteht eine Vielzahl an kleinen analytischen Applikationen für Detailvorgänge wie etwa die Prüfung eines Kreditantrags. Die Programme stützen sich auf das Business Information Warehouse und Netweaver. Zumindest Ersteres haben viele Kunden bereits installiert.

Der Bedarf für solche Anwendungen wächst. Sie waren bislang die Domäne von auf Business Intelligence spezialisierten Herstellern wie Cognos oder Business Objects. Darunter sind solche, die nun versuchen, über eine Netweaver-Zertifizierung überhaupt bei SAP-Kunden einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Manche ERP-Anwender, die in großem Stil SAP-Lösungen einsetzen, sind der Meinung, alles aus einer Hand beziehen zu müssen. Bei ihnen verfängt das Argument der Walldorfer, die eigenen BI-Lösungen seien am besten in die SAP-Anwendungen integriert. Auch hier zeigen sich regionale Eigenheiten: "In Deutschland fahren Cognos und andere BI-Anbieter einen Schmusekurs mit SAP, in den USA treten sie sich als Konkurrenten gegenüber", weiß Niehörster aus Projekten bei SAP-Kunden zu berichten.