SAPs Tempo bereitet Kunden Sorgen

25.01.2006
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Wettrennen zwischen SAP und Oracle

Im asiatischen Markt sind die IT-Hersteller zwar schon länger unterwegs, ein Sieger zeichnet sich indes noch nicht ab. "Die USA sind das aktuelle Schlachtfeld zwischen beiden Kontrahenten. Letztlich entschieden wird das Rennen in Asien", meint Nils Niehörster, Geschäftsführer des Marktforschungsunternehmens Raad Consult in Münster.

Noch halten SAP-Kunden an R/3 fest. Für den Einstieg in die Enterprise Services Architecture sind jedoch modernere Produkte erforderlich.
Noch halten SAP-Kunden an R/3 fest. Für den Einstieg in die Enterprise Services Architecture sind jedoch modernere Produkte erforderlich.

Die größte "Bedrohung" für SAP geht von den eigenen Kunden aus: Wie andere Hersteller sind die Walldorfer darauf angewiesen, ihre Client-Server-Systeme in Richtung Service-orientierte Architekturen zu modernisieren. Doch die Konzepte stoßen bei der Klientel noch nicht so recht auf Gegenliebe. Zum Teil hat sich der Softwarekonzern das selbst zuzuschreiben: "Der Hersteller hat ESA und Mysap ERP als Revolution dargestellt, was viel Verwirrung gestiftet hat", meint Peter Wesche, der beim Beratungshaus Gartner das "Executive Program" verantwortet. Mittlerweile versucht SAP den Firmen den Umstieg auf die Enterprise Services Architecture (SAPs Ansatz für eine Service-orientierte Architektur) als Evolution der Client-Server-Ära näher zu bringen. Wie lange es dauern kann, bis Anwender Architekturwechsel akzeptieren, hat sich beim Wechsel von R/2 auf R/3 gezeigt.

Zunächst gilt es, SAP-Nutzer dazu zu bringen, die lieb gewonnene R/3-Welt zu verlassen und auf Mysap zu migrieren. Doch SAP verlangt den Anwendern noch mehr ab: Sie sollen sich schon jetzt auf die kommende Softwareära einstellen, die der Anbieter als "Enterprise Services Architecture" (ESA, SAPs Ansatz für eine Service-orientierte Architektur) beschreibt.