SAPs Mittelstandskunden brauchen ESA-Nachhilfe

06.06.2006
Nur wenige mittelständische Kunden der SAP haben sich bislang mit der Enterprise Services Architecture (ESA) auseinandergesetzt.

Firmen aus dem Segment Small and Medium Enterprise (SME) gerieten verstärkt unter Druck, so das Fazit von Donna Troy, verantwortlich für das weltweite Mittelstandsgeschäft der SAP. Gerade wenn Mittelständler mit ihrem Geschäft expandierten, seien sie einem heftigeren Wettbewerb mit den jeweiligen Branchengrößen ausgesetzt. Mit dem Wachstum steige aber auch die Komplexität der Geschäfte. Außerdem schrieben die großen Konzerne ihren kleineren Partner immer mehr vor, nach welchen technischen Standards sich diese zu richten hätten. Alles in allem ständen kleine und mittlere Betriebe damit vor der Herausforderung, sich mit aktuellen Techniken wie beispielsweise Service-orientierten Architekturen auseinanderzusetzen, lautet das Fazit der SAP-Verantwortlichen.

"Ich weiß nicht, was wir damit anfangen könnten", räumte jedoch Robert Jan van Duijne, CEO von Majestic Product BV, auf SAPs Kundenveranstaltung Sapphire in Paris ein. Er habe auf der Konferenz zum ersten Mal von der Enterprise Services Architecture gehört, der SAP-eigenen Ausprägung einer Service-orientierten Architektur (SOA). Jeremy Dahan, Marketing-Manager von Globe Diffusion, und Roger Barker, Finanzvorstand von Muntons Plc., schlossen sich anlässlich einer Podiumsdiskussion zum Thema SAP im Mittelstand dieser Einschätzung an.

"Wir müssen ESA noch für die Bedürfnisse des Mittelstands übersetzen", räumte SAPs Mittelstandsverantwortlicher für Deutschland, Michael Schmitt, ein. Nur so werden sich SAPs ehrgeizige Ziele für die kommenden Jahre realisieren lassen (siehe auch: SAP trimmt Kunden auf ESA-Kurs). Der größte europäische Softwarehersteller will die Zahl seiner Kunden bis 2010 von derzeit knapp 35 000 auf rund 100 000 erhöhen. Der überwiegende Anteil soll aus dem Mittelstand kommen. Henning Kagermann, Vorstandvorsitzender der SAP, betonte in Paris die eigene Branchenkompetenz. "Der Mittelstand ist nicht neu für uns." Außerdem sei SAP im vergangenen Jahr in diesem Marktsegment deutlich schneller gewachsen als die Wettbewerber.