Sapient-Management stolpert über Optionsskandal

18.10.2006
Nach dem Bekanntwerden von Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe und Datierung von Aktienoptionen dreht sich bei dem Business- und IT-Beratungsunternehmen Sapient das Personalkarussell.

Wie Sapient mitteilte, tritt Jerry Greenberg, Mitbegründer, CEO und Co-Chairman infolge des Skandals zurück. Zum Nachfolger des 40-Jährigen als CEO und President wurde Executive Vice President Alan Herrick ernannt. Seinen Platz als Chairman nimmt Board-Mitglied Jeffrey Cunningham ein. Stuart Moore, der das Unternehmen aus Cambridge, Massachusetts, 1990 zusammen mit Greenberg ins Leben gerufen hatte, tauscht seinem Posten als Co-Chairman gegen einen einfachen Sitz im Verwaltungsrat. Außerdem ersetzt CFO Joseph Tibbetts, zuletzt Chief Financial Officer von Novell, Interims-Finanzchefin Susan Cooke. Cooke, die Sapient verlässt, war erst Mitte Mai vorübergehend für Ex-CFO Scott Krenz eingesprungen (Computerwoche.de berichtete).

Wegen des Verdachts auf fehlerhafte Verbuchung von Aktienoptionen hatte Sapient bereits Anfang August die Veröffentlichung der Ergebnisse für das zweite Quartal 2006 verschoben und eine interne Untersuchung angekündigt (Computerwoche.de berichtete). Wie der IT-Dienstleister mitteilte, wertete das mit der Aufgabe betraute Komitee in den vergangenen zwei Monaten rund 400.000 E-Mails und andere Dokumente aus und befragte 15 amtierende und frühere Führungskräfte sowie Mitarbeiter von Sapient. Obwohl die Prüfung noch nicht abgeschlossen ist, wurden von einigen Aktienoptionspaketen aus den Jahren 1997 bis 2001 Unregelmäßigkeiten bei der Datierung und Verbuchung festgestellt. (mb)