SAP will weiterwachsen

13.05.2005
Der Anbieter erhöht seine Dividende. Mitgründer Dietmar Hopp verlässt den Aufsichtsrat.

Auf der SAP-Hauptversammlung versprach Firmenchef Henning Kagermann den Anlegern auf absehbare Zeit ein überdurchschnittliches zweistelliges Wachstum. Für dieses Jahr kündigte er erneut einen Zuwachs von zwölf Prozent an. Keineswegs werde die IT-Branche nur noch parallel zum Bruttoinlandsprodukt wachsen.

Anleger hatten SAP für das schwache Umsatzwachstum in den vergangenen fünf Jahren kritisiert. Kagermann verteidigte sich mit dem Hinweis, dass es seinem Unternehmen trotz schlechter Marktbedingungen und scharfer Konkurrenz gelungen sei, den Anteil am weltweiten Geschäft mit Business-Software zu steigern sowie die Marge zu erhöhen.

Zusammenarbeit mit Microsoft

Bis 2010 will SAP mehr als die Hälfe des Lizenzumsatzes mit neuen Produkten erzielen. Eines davon ist "Project Mendocino" (siehe Seite 18), das der Hersteller gemeinsam mit Microsoft entwickelt. Anwender sollen damit Office-Applikationen und Mysap verbinden können. Beide Unternehmen werden dieses Produkt vermarkten. Experten rechnen damit, dass Firmen, um allen Office-Nutzern einen Zugriff auf SAP-Programme einzuräumen, zusätzliche Softwarelizenzen erwerben müssen.

Spekulationen über Fusionsgespräche mit Microsoft erteilte SAP erneut eine Absage. Beide Unternehmen hatten in der Vergangenheit ergebnislos über eine Übernahme der Walldorfer verhandelt.

2004 hatte SAP einen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro erzielt. Das erste Quartal 2005 schloss das Unternehmen mit einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro und einem Ergebnis nach Steuern von 254 Millionen Euro ab. Die Lizenzerlöse lagen bei 434 Millionen Euro. Beschlossen wurde ferner, den Zusatz im Firmennamen "Systeme, Anwendungen, Produkte in der Datenverarbeitung" zu streichen und nur noch den Namen SAP AG zu führen. Die Aktionäre erhalten eine Dividende von 1,10 Euro je Aktie und damit 30 Cent mehr als im vergangenen Jahr.

Zudem gab SAP-Mitgründer Dietmar Hopp bekannt, sich aus dem Aufsichtsrat zurückzuziehen. Er wird aber weiterhin als Großaktionär zehn Prozent der Anteilscheine halten. Den frei werdenden Posten übernimmt Erhard Schipporeit, Finanzvorstand des Energieversorgers Eon. (fn)