SAP BW auf Teradata

SAP verspricht mehr Offenheit beim Data Warehousing

28.04.2009
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Gewinner auf beiden Seiten

Auch Teradata sieht sich als Gewinner der Kooperation. So sagte Darryl McDonald, Chief Marketing Officer Teradata, dass die Vereinbarung im Kontext einer seit längerem laufenden Strategie zu sehen sei, über Partneranwendungen das eigene Data-Warehouse-Geschäft zu verstärken. "Wir haben jetzt die Chance, bei einem Drittel oder vielleicht sogar bei der Hälfte aller SAP-Kunden die Infrastruktur für Data-Warehousing zu werden." Auch rechne man sich sehr wohl aus, eigene analytische Anwendungen in die SAP-Gemeinde verkaufen zu können.

SAP-Manager Rossius könnte sich zudem vorstellen, dass künftig auch Anwendungen und Branchenlösungen für die kombinierte Plattform aus Teradata, SAP BW und Business Objects (als BI-Frontend) entstehen könnten: "Irgendwann müssen Sie einen Mehrwert der Lösung bieten." Damit dies geschehen kann, müsse man aber zunächst die eigenen Partner und die von Teradata "dazu befähigen, ergänzend kombinierte Dienstleistungen für eine solche Plattform zu entwickeln." SAP habe bereits begonnen, unter den Teradata-Partnern nach solchen zu suchen, die auch für BO, SAP-Dienste bieten könnten. "Entscheidend wird dabei sein, dass diese Partner ihre Implementierungspraxis mit der von SAP synchronisieren", sagte Rossius.

Denkbar wäre zudem die Nutzung und Anpassung der hauseigenen Appliance "Business Warehouse Accelerator" (BWA) auf der Plattform. Diese vermarktet SAP als In-Memory-Datenbank zur Beschleunigung von Abfragen.

Hat SAP BW eine Zukunft?

Trotzdem bleibt die Frage, ob SAP BW trotz der großen Anwenderbasis überhaupt eine Analysesoftware mit Zukunft ist. Immer wieder behaupten Marktkenner hinter vorgehaltener Hand, dass dem nicht so ist, da SAP BW keine leistungsfähige Technik für große Installationen biete und viele Anwender Probleme mit der Wartung hätten. Sie sehen eher in der Analysetechnik von Business Objects die Zukunft. Laut Insidern will SAP offenbar auf der kommenden Kundenveranstaltung Sapphire im Mai in Orlando Details zur Roadmap von Business Objects und SAP BW bekannt geben. Darauf angesprochen betonte Rossius, dass die Ankündigung keine Auswirkung auf das Teradata-Abkomme haben werde, sondern eine parallele Entwicklung betreffe.