Einmal mehr hat das gute Amerika-Geschäft SAPs Quartalsbilanz gerettet. Mit Software und softwarebezogenen Services verdiente der Konzern in der neuen Welt in den ersten drei Monaten des Jahres 570 Millionen Euro. Das sind zwölf Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumsatz in der Region Amerika legte um fünf Prozent auf 818 Millionen Euro zu, was angesichts des starken Euros aus Sicht der Börse ein respektables Ergebnis darstellt. Währungsbereinigt hätte das Wachstum 15 Prozent betragen.
Bilanz SAP
Q1/07 Q1/06
Umsatz: 2166 2041
Gewinn: 310 282
Angaben in Millionen Euro
Die Börse reagierte erleichtert auf SAPs Quartalsergebnis. Angesichts der jüngsten Unruhen hatte so mancher Experte befürchtet, die US-Geschäfte könnten einbrechen und damit die gesamte Bilanz in Mitleidenschaft ziehen. In den zurückliegenden Wochen hatte der Rückzug von SAP-Vorstand Shai Agassi und die Klage Oracles gegen die 100-prozentige SAP-Tochter Tomorrow Now die Branche verunsichert.
SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann will sich davon jedoch nicht irritieren lassen und verweist stattdessen auf Erfolge mit den aktuellen Produktlinien: "Zum Ende des ersten Quartals verzeichneten wir mehr als 8500 SAP-ERP-Kunden, das sind 122 Prozent mehr als noch vor einem Jahr." Die Umsätze mit SAP Netweaver seien um über 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 156 Millionen Euro gestiegen.
Allerdings ist es zu früh, um von einem Befreiungsschlag zu sprechen. So blieb der Softwareanbieter beim operativen Gewinn unter den Erwartungen der Analysten. Der Anstieg um sechs Prozent von 409 auf 433 Millionen Euro reichte der Börse nicht aus. Die operative Marge stagnierte im Jahresvergleich bei 20,2 Prozent.
SAP bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr. Demnach soll der Softwareumsatz zwischen zwölf und 14 Prozent zulegen. Zu den erwarteten Lizenzerlösen schwiegen die Verantwortlichen. (ba)