SAP verbreitert On-Demand-Angebot

17.05.2006
Die Mietlösung für CRM aus Walldorf erhält eine Marketing-Komponente.

Nachdem der Hersteller im Februar erstmals mit einem Mietprodukt angetreten war, arbeitet er nun daran, sich hinsichtlich der Funktionen an führende Konkurrenten wie Salesforce. com und Oracle/Siebel heranzuarbeiten. Zu deren Standardrepertoire zählen Module für Vertriebssteuerung, Marketing und Service.

Bestand SAPs CRM On-Demand bislang vor allem aus Funktionen für den Vertrieb und das Kontakt-Management, sollen nun Marketing-Features folgen. Dazu zählt SAP Methoden, mit denen Anwender Neu- und Bestandskunden zielgruppengerecht ansprechen können. Kunden, die für Kampagnen in Frage kommen, lassen sich über Suchfunktionen auswählen. Auf diese Weise teilen Anwender den Adressenbestand in Zielgruppen auf. Das Frontend lässt sich für die Anwender rollenspezifisch konfigurieren, etwa um Zuständigkeiten für Neu- und Bestandskunden unter den Angestellten aufzuteilen.

Darüber hinaus hat SAP das bestehende "Sales On-Demand" ausgebaut. Ein "Pipeline Performance Management" soll Vertriebsmitarbeitern bei der Bearbeitung von potenziellen Geschäftsabschlüssen (Opportunities) helfen. Hinzu kamen ferner Sprachversionen in Französisch, Japanisch, Portugiesisch, Spanisch und Chinesisch.

Migration ohne Aufwand

SAP sieht sich mit CRM On- Demand gegenüber konkurrierenden Mietlösungen im Vorteil, da dieses Angebot dem Anwender gestatte, ohne viel Aufwand von einer On-Demand- auf ei- ne On-Premise-Umgebung zu wechseln. Kritiker werfen der SAP vor, On-Demand letztlich nur als günstigeren Einstieg in das klassische Softwaregeschäft zu betrachten und nicht als Alternative für die Anwender. On-Premise meint den Betrieb einer Software im eigenen Rechenzentrum des Kunden, in diesem Fall das Programm "Mysap CRM".

Im Gegensatz dazu läuft eine On-Demand-Lösung im Hosting-Rechenzentrum eines Dienstleisters. SAPs Partner ist hier die IBM. Da beide SAP-Produkte auf der gleichen Technik aufbauen, würden keine umfänglichen Migrationsprojekte anfallen, verspricht der Konzern.

Die Mietofferte des Softwarehauses steht in Wettbewerb mit denen von Salesforce.com, Rightnow, Siebel/Oracle und Netsuite. Microsoft will dieses Segment über Partner adressieren, die Mietsoftware auf Basis von "Microsoft CRM 3.0" auflegen sollen. Demnächst wird auch Sage in Deutschland ein solches Angebot einführen. In den USA und Großbritannien gibt es dies bereits. (fn)