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SAP und Oracle sind fit für´s Internet

19.07.1999
Giga-Studie zum ERP-Markt

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - SAP und Oracle sind unter allen Anbietern von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware am besten für das Internet-Zeitalter gerüstet. Zu diesem Ergebnis gelangt die Marktforschungsgesellschaft Giga Information Group in ihrer Studie "Evaluating ERP Vendors in an Internet World". Weniger gute Aussichten räumen die Auguren Baan, Peoplesoft und J.D. Edwards ein.

Als Begründung für die positive Beurteilung von SAP führt Giga vor allem die Marktmacht und Größe des weltweit größten Herstellers von Software für Enterprise Resource Planning (ERP) an. Der Walldorfer Softwareriese sei zwar "sehr spät in den Internet-Markt eingestiegen, hat jedoch mehr Entwicklungs- und Marketingressourcen als jeder andere ERP-Anbieter, um den Übergang zu meistern", so Giga-Analyst James Holincheck in dem Report. Als eine Haupthürde auf dem Weg von SAP zum Internet-Business nennt Giga die monolithische Struktur von R/3. Aufgrund dieser ließen sich veränderte Geschäftsprozesse, wie sie das Internet-Business zwangsläufig mit sich bringe, nur schwer in die betriebswirtschaftlichen Kernfunktionen der SAP-Software einbringen. Als ausgesprochen zukunftsorientiert werten die Auguren, daß SAP alle neuen Anwendungsprogramme als Komponenten entwickelt, die sich flexibel an das Basissystem anbinden lassen.

Im Vergleich dazu verfüge Oracle über eine deutlich weniger ambitionierte Vision, sei aber mit deren Umsetzung weiter, so die Analysten. Allerdings spiele der Datenbankhersteller im ERP-Geschäft - zumindest in Europa - bislang nur eine untergeordnete Rolle. "Dies könnte sich ändern, wenn es Oracle gelingt, die mit der Internet-Umwälzung verbundenen Änderungen in seiner Software signifikant schneller als der Wettbewerb umsetzen", erklärt Giga in dem Report "Reinventing ERP in an Internet World."