Quartal solide abgeschlossen

SAP trotzt der kriselnden Konjunktur

24.10.2012
SAP hat seine Einnahmen im dritten Quartal 2012 unerwartet stark gesteigert, aufgrund guter Geschäfte in Amerika und Asien.

Im dritten Quartal trotzte SAP weiterhin dem weltweiten konjunkturellen Abschwung. Der Umsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 3,97 Milliarden Euro. Analysten hatten nur mit 3,89 Milliarden Euro gerechnet. Die Steigerung verdankt SAP zum Teil der Übernahme des Cloud-Spezialisten Successfactors, der Software über das Internet vertreibt. In erster Linie erntet SAP aber die Früchte der vor einigen Jahren begonnenen Vertriebsoffensive.

"Das ist das elfte Quartal in Folge mit zweistelligem Wachstum der Software- und softwarebezogenen Erlöse", sagte Finanzvorstand Werner Brandt. Mit diesem wichtigen Indikator für die Geschäftsentwicklung verbesserte sich SAP um 19 Prozent auf 3,21 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn legte um ein Zehntel auf 1,24 Milliarden Euro zu. Der Überschuss vor Sonderposten fiel um drei Prozent auf 836 Millionen Euro. Unterm Strich halbierte sich der Nettogewinn wegen der Übernahmen auf 618 Millionen Euro.

NORDAMERIKA UND ASIEN LEGEN ZU

Starke Zuwächse verzeichneten die Walldorfer in Nordamerika und Asien. In der krisengeplagten Region Europa, Naher Osten und Afrika stagnierten sie hingegen. Das Kerngeschäft der SAP blieb dank Nachfrage in den Branchen Handel, Energie und Gesundheit solide. Starkes Wachstum brachten die Hoffnungsträger. Mit der ultraschnellen Datenbank Hana setzte SAP 83 Millionen Euro um und sieht sich auf gutem Weg, das Jahresziel von 320 Millionen zu erreichen. Auch Software für mobile Geräte lag mit 48 Millionen Euro im Plan. Einen gewaltigen Schub erlebten Cloud-Produkte. Der Umsatz mit Cloud-Abonnements und Wartung stieg um das Zwanzigfache auf 80 Millionen Euro.

Der Jahresumsatz mit Software und softwarebezogenen Dienstleistungen soll sich aufgrund der Anfang Oktober vollzogenen Übernahme der Online-Plattform für IT-Einkauf Ariba um 10,5 bis 12,5 Prozent steigen. Ohne Ariba hatte das Ziel bei plus 10 bis 12 Prozent gelegen. Innerhalb der neuen Spanne wollen die Walldorfer nun das obere Ende erreichen.

Entgegen den Erwartungen einiger Analysten hoben die Walldorfer das Gewinnziel aber nicht an. Für den bereinigten Betriebsgewinn bleibt die Prognose bei 5,05 bis 5,25 Milliarden Euro - nach 4,71 Milliarden Euro vor einem Jahr. Vorbörslich legten die Aktien um 1,57 Prozent zu. (dpa/jha)

Siehe auch:

SAP strebt rasantes Cloud-Wachtsum an