SAP trimmt Kunden auf ESA-Kurs

31.05.2006

Dafür müssen die Kunden jedoch eine Mysap-Lizenz kaufen. Kagermann verweist auf das aktuelle Release "Mysap ERP 2005", das seinen Worten nach das erste voll Service-fähige Produkt auf dem Markt ist. Eine Migration von R/3 auf Mysap sei weniger aufwändig als ein Umstieg zwischen zwei R/3-Versionen, versucht der SAP-Chef seine Kunden zu beruhigen. Selbst größere Unternehmen könnten das Upgrade binnen 45 Tagen über die Bühne bringen.

Marktbeobachtern zufolge haben viele Anwenderunternehmen in der Vergangenheit zwar Mysap-Verträge unterzeichnet, vor allem um die jährlich geringer werdenden Anrechnungen SAPs auf die Alt-Systeme in Anspruch nehmen zu können. Produktiv eingesetzt haben die neue Software dagegen die wenigsten (siehe auch: SAP bringt den ESA-Zug nicht ins Rollen).

Für SAP wird es daher im Endspurt mit ESA oberste Priorität haben, die Kunden von den Vorteilen der neuen Architektur zu überzeugen. 2007 soll die ESA-Entwicklung termingerecht abgeschlossen werden. Dann werde erst einmal nichts neues mehr kommen, verspricht Kagermann. "Nach 2007 geht es darum, das volle Potenzial von SOA auszureizen", gibt Kagermann die Marschrichtung vor. Aus Analystensicht bedeutet diese Aussage eine Beruhigung der Kunden. SAP-Anwender könnten sich in Ruhe mit ESA beschäftigen, ohne weitere tief greifende Veränderungen in absehbarer Zeit befürchten zu müssen.