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SAP stärkt Commerce One den Rücken

22.06.2001
In dem Bemühen, seinen Kursverfall aufzuhalten, hat Commerce-One-Chef Mark Hoffman seine in die Kritik geratene Allianz mit der SAP AG vehement verteidigt. Auch die Walldorfer sprachen sich für die Kooperation mit dem Marktplatzspezialisten aus.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In dem Bemühen, seinen Kursverfall aufzuhalten, hat Commerce One seine in die Kritik geratene Allianz mit dem deutschen Softwarehaus SAP AG vehement verteidigt. Unternehmenschef Mark Hoffman erklärte in mehreren Interviews mit Analysten: "Unsere Beziehung zu SAP in Bezug auf Produkte, Marketing und Sales ist derzeit besser als jemals zuvor." Rückendeckung erhielt der Marktplatzsoftware-Spezialist von Mayur Shah, President der SAP-Tochter SAP Markets: "Commerce One ist unsere Kerntechnologie. Wir stehen 100-prozentig hinter der Allianz."

Marktbeobachter haben in der Vergangenheit immer wieder Zweifel an dem Erfolg der Kooperation zwischen Commerce One und SAP geäußert. Der Marktplatzspezialist, dessen E-Commerce-Software als Teil der SAP-Produktpalette angeboten wird, hat seit Anfang Juni mehr als 50 Prozent seines Aktienwerts eingebüßt (derzeit 3,23 Dollar) - nicht nur wegen der Gerüchte um ein Scheitern der Zusammenarbeit mit den Walldorfern. Negativ auf die Börsenstimmung wirkte sich zudem die allgemeine Internet-Ernüchterung sowie der Rücktritt von Commerce-One-President Robert Kimmett aus, der zu AOL Time Warner wechselte. Ferner wurde gerade die erste Sammelklage gegen die US-Company eingereicht, die Commerce One Unregelmäßigkeiten bei seinem Börsengang vorwirft. Last, but not least drückte die auf der SAP-Anwenderkonferenz "Sapphire" in Orlando, Florida, verkündete Partnerschaft der Walldorfer mit IBM den Commerce-One-Kurs noch einmal kräftig.

Im Anschluss an die Gespräche von Hoffman mit den Analysten stieg der Commerce-One-Kurs am gestrigen Donnerstag kurzfristig um acht Prozent auf 3,60 Dollar, notierte jedoch zum Börsenschluss mit 0,3 Prozent im Minus bei 3,23 Dollar. Im September 2000 war der einstige Börsen-Highflyer noch bei rund 78,59 Dollar gehandelt worden.